Ausgefallen

20 ungewöhnliche Orte, die man in Paris entdecken kann

Versteckte Details, weltliche Schätze, Trompe-l'oeil-Dekoration: Paris einmal ungewöhnlich

Nicht selten entdeckt man bei einem Spaziergang durch die Straßen von Paris gut versteckte Kuriositäten: eine chinesische Pagode, einen vier Jahrhunderte alten Baum oder seltsame Medaillen, die im Boden eingelassen sind. Oft steckt dahinter auch eine außergewöhnliche Geschichte! Entdecken Sie diese kleinen Schätze, die über die ganze Stadt verstreut sind.

Das Jugendstilgebäude an der Avenue Rapp

© Wikimedia

Dieses vollkommen asymmetrische, sechsstöckige Gebäude bleibt im friedlichen Viertel des Eiffelturms nicht unbemerkt! Das 1900 von dem Architekten Jules Lavirotte errichtete Gebäude folgt dem gleichen Trend wie Gaudis Werk in Spanien. Mit seinen geschwungenen Linien, seinen ungleichen Fenstern, seinen untypischen Farben, aber vor allem mit seiner beeindruckenden Mosaikverkleidung und der majestätischen geschnitzten Tür (auf der ein freches Detail verborgen ist), ist das Gebäude ein wahres architektonisches Meisterwerk, das nie langweilig wird.

Zu entdecken in der Avenue Rapp 29, 75007

Die Scheinfassaden der RATP

© Créatividie Elodie Gutbrod

Auf den ersten Blick wirken diese Fassaden wie alle anderen um sie herum, dabei sind ihre Türen, Fenster und Balkone nichts weiter als Trompe-l'oeil. Um die architektonische Einheit der Straße zu bewahren, verbergen sie oft die Elektro- oder Lüftungsanlagen der Pariser Verkehrsgesellschaft RATP. Treten Sie näher, um sie ausfindig zu machen - Sie werden keinen Eingangscode oder Türgriff sehen. Einige sind besonders realistisch, wie die in der Rue Lafayette, andere einfach nur gemalt, wie die auf dem Gebäude in der Rue Quincampoix.

Zu entdecken an mehreren Adressen in Paris, darunter Rue La Fayette 145, 75010 und Rue Quincampoix 29, 75004.

Die älteste öffentliche Uhr in Paris

© Wikimedia

Die von König Karl V. im 14. Jahrhundert in Auftrag gegebene Uhr im Palais de la Cité ist reich mit Gold verziert und zeigt den Parisern seit 1371 die Zeit an. Im Laufe der Zeit hat das Zifferblatt je nach den Launen der verschiedenen französischen Herrscher einige Änderungen und Ergänzungen erfahren. Zwischen den beiden allegorischen Figuren von Recht und Gerechtigkeit können Sie die Initialen von Heinrich II. und Katharina von Medici, lateinische Inschriften, aber auch die Daten ihrer Restaurierungen sehen.

Zu entdecken am Boulevard du Palais, 75001

Die fünf Freiheitsstatuen

© Russ Quinlan via Flickr

Als Emblem der Vereinigten Staaten und insbesondere der Stadt New York ist die Freiheitsstatue eine französische Schöpfung des Bildhauers Auguste Bartholdi, die als Symbol der Freundschaft zwischen den beiden Ländern verschenkt wurde. Die auf Liberty Island mit ihren 97 Metern (einschließlich Sockel) ist die größte, in Paris gibt es aber fünf Nachbildungen, die über die ganze Stadt verstreut sind. Eine davon ist gut in der Rüstung von Caesars Zentauren versteckt! Machen Sie eine Entdeckungstour und verpassen Sie auf keinen Fall die Flamme der Freiheit auf der Alma-Brücke, eine Reproduktion der Fackel der Statue.

Zu entdecken auf der Îîle aux Cygnes, Pont de Grenelle, 75015; im Musée des Arts et Métiers, Rue Saint-Martin 292, 75003; im Jardin du Luxembourg, Rue Guynemer, 75006; im Musée d’Orsay, Rue de la Légion d’Honneur 1, 75007 und im Zentauren von Caesar, Place Michel Debré, 75006

Das älteste Haus in Paris

© Créatividie Elodie Gutbrod

Im Marais befindet sich das älteste Haus von Paris: das Haus von Nicolas Flamel. Dieses 1407 erbaute Gasthaus diente lange Zeit als Zufluchtsort für die Armen und Unterprivilegierten, die der berühmte Alchemist (er soll das Geheimnis der Umwandlung von Blei in Gold entdeckt haben) gegen ein paar Gebete beherbergte. Heute ist es ein traditionelles Bistro, sein Giebel zeugt von der reichen Geschichte dieses Hauses. Lange Zeit galt das Haus in der Rue Volta 3 als das älteste in Paris, bis dieses ihm den Rang ablief.

Zu entdecken in der Rue de Montmorency 51, 75003.

Die kleinste Straße in Paris: Rue des Degrés

© Créatividie Elodie Gutbrod

Mit ihren 5,75 m Länge und 3,30 m Breite ist die Rue des Degrés die kleinste Straße in Paris, aber das ist nicht ihre einzige Besonderheit. Sie besteht nämlich lediglich aus einer Treppe mit 14 Stufen! Diese wurde 1634 nach dem Abriss der Klausur Karls V. errichtet und war Zeuge der Französischen Revolution, woran ihre Gedenktafel erinnert: „Hier versuchten Baron de Bratz und seine Freunde am Morgen des 21. Januar 1793 Ludwig XVI. zur Flucht zu verhelfen“. Inzwischen ist die kleine Straße mit den schönsten Farben und Werken der Straßenkunst geschmückt und steht den großen in nichts nach!

Zu entdecken zwischen Rue Beauregard 50/52 und Rue de Cléry 87, 75002

Eine asiatische Pagode mitten im 8. Arrondissement

© Y Gauthier

Welch Überraschung, sich vor einem asiatisch anmutenden Gebäude im Herzen des sehr schicken 8. Arrondissements von Paris wiederzufinden! Das Loo House ist das Werk des skurrilen asiatischen Kunsthändlers Ching Tsai Loo, der die Idee hatte, ein klassisches Herrenhaus in eine völlig untypische Pagode zu verwandeln und als Privatmuseum einzurichten. Es war der Architekt François Bloch, dem der Sammler 1925 diese Aufgabe anvertraute. Fast ein Jahrhundert später steht das Haus mit seinem geschwungenen Dach, den schönen Ziegeln und der roten Fassade unter Denkmalschutz und ist immer noch die Attraktion des Viertels.

Zu entdecken in der Rue de Courcelles 48, 75008

Die kunstvollste Straße: die Rue Dénoyez

© Wikimedia

Bei einem Spaziergang durch das Viertel Belleville sollten Sie unbedingt einen der Lieblingsspielplätze der Street-Art-Künstler entdecken: die Rue Dénoyez. Mit einer Länge von 150 Metern dient sie als Leinwand für sämtliche Künste, hier werden auch regelmäßig Veranstaltungen organisiert. Riesige Wandmalereien, Graffiti, Tags, Pop-Blumenkästen... Jedes Mal, wenn Sie hindurchlaufen, hat die Straße ein neues Gesicht.

Zu entdecken in der Rue Dénoyez, 75020

Die Arenen von Lutetia

© Créatividie Elodie Gutbrod

Die im 1. Jahrhundert unter römischer Herrschaft erbauten Arenen von Lutetia sind das älteste Überbleibsel der Geschichte von Paris. Inzwischen sind sie ein Ort der Entspannung, aber zur damaligen Zeit dienten sie als Theater und Arena, in der bis zu 12.000 Menschen Platz fanden! Dieser architektonischer Schatz wurde im 19. Jahrhundert fast zerstört, aber eine Petition - unterstützt von Victor Hugo - machte es möglich, ihn zu retten.

Zu entdecken in der Rue de Monge 49, 75005

Die grünste Fassade von Paris: die Pflanzenwand des Musée du Quai Branly

© Snoeziesterre via Flickr

Das von Jean Nouvel entworfene Musée du Quai Branly - Jacques Chirac ist seit 2004 mit einer der größten und schönsten Pflanzenwände der Hauptstadt verkleidet. Dieses eigenständige Kunstwerk wurde von Patrick Blanc, einem Pionier dieser Art von Schöpfung, zusammengestellt. Mit einer Höhe von 22 m und einer Länge von 47 m stellt es Pflanzen aus der ganzen Welt in den Vordergrund, als Anlehnung an die Qualität des Museums. Rund 15.000 Pflanzen von 376 Arten wurden gepflanzt, um diese Fassade zu verschönern. Ein echter grüner Shot mit Blick auf die Seine. In der Rue d'Aboukir kann man eine weitere grüne Wand entdecken.

Zu entdecken am Quai Jacques Chirac 37, 75007

Der älteste Baum in Paris

© Wikimedia

Bei einem Spaziergang durch das Quartier Latin könnten Sie auf ein Überbleibsel aus einer anderen Zeit stoßen, das mehr als vier Jahrhunderte alt ist... Dieses gut auf dem Platz Viviani versteckte Denkmal stammt aus dem Jahre 1601 und beweist, dass die Natur Wunder bewirken kann, denn es handelt sich um den ältesten Baum von Paris, eine majestätische Robinie von mehr als 15 Metern, die aus Nordamerika importiert und dort von Jean Robin, dem offiziellen Baumpfleger von Heinrich IV., gepflanzt wurde. Der Baum blüht noch immer jeden Frühling, wird aber inzwischen durch eine Zementstütze verstärkt. Nachdem er den Bau von Versailles und des Eiffelturms miterlebt hat, wird er zweifellos noch Zeuge vieler Ereignisse in der Geschichte von Paris.

Zu entdecken am Place Viviani, 75005

Ausgefallene Rasenmäher

© Studio TTG

Hätten Sie‘s gewusst? Einige Rasenflächen sind für die Gärtner des Pariser Rathauses nicht leicht zugänglich. Um diese Rasenflächen zu pflegen, sind daher einige ganz besondere Mitarbeiter gefragt: Ziegen und Schafe! So ist es nicht ungewöhnlich, diese Tiere sanft an den Hängen des Jardin des Tuileries oder am Rande der Ringstraße grasen zu sehen. Halten Sie in der schönen Jahreszeit nach ihnen Ausschau!

Zu entdecken im Jardin des Tuileries, Place de la Concorde, 75001

Der Zuave der Alma-Brücke

© OTCP Amélie Dupont

Die unter Napoleon III. erbaute Alma-Brücke wies ursprünglich vier Statuen auf, die den Soldaten des Krimkrieges und der Schlacht an der Alma huldigen sollten, darunter der berühmte Zuave, ein französischer Soldat aus Nordafrika. Im Jahr 1910 der großen Überschwemmung der Seine wurde er zu einem Indikator für den steigenden Wasserstand. Seitdem richten sich bei jeder Flut alle Augen auf diese Statue, deren Kopf noch nie unter Wasser war, um ihr Ausmaß zu erfassen. Als die Brücke 1970 wieder aufgebaut wurde, wurden die anderen Statuen versetzt, der symbolträchtige Zuave jedoch fand fast zentimetergenau wieder seinen Platz auf der Brücke!

Zu entdecken am Quai de la Seine 6, 75008 Paris.

Pariser Nullpunkt

© Wikimedia

Auf dem Vorplatz von Notre-Dame befindet sich eine Steinplatte mit einem Bronzekreis, der von einer Windrose umgeben und mit der Inschrift „Nullpunkt der Straßen Frankreichs“ versehen ist. Dieser symbolische Punkt wurde unter Ludwig XV. zum Bezugspunkt für die Berechnung von Entfernungen zu anderen Städten. Die Platte hingegen wurde 1924 angelegt. Seither will die Tradition, wenn Sie über diesen Punkt schreiten, dass Ihr Weg immer nach Paris zurückführt.

Zu entdecken auf dem Vorplatz von Notre-Dame, Place Jean-Paul II, 75004

Der Wasserspeicher von Montsouris

© Wikimedia

Wenige Schritte vom Park Montsouris entfernt, zieht ein hübscher Glaspavillon die Blicke der Neugierigen auf sich. Abgesehen von seiner Schönheit ist dieses elegante Gebäude von öffentlichem Nutzen! Tatsächlich birgt es einen der größten Trinkwasserspeicher in Paris: das Réservoir Montsouris, das Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, um die Pariser mit sauberem Wasser zu versorgen. Und so werden unter Ihren Füßen etwa 200.000 m³ Wasser auf zwei Etagen bei einer idealen Temperatur von 12°C gehalten. Besichtigungen erfolgen selten, sind aber außergewöhnlich. Wenn sich die Gelegenheit bietet, zögern Sie keine Sekunde. Denn dabei können Sie „die Kathedrale“ bewundern, diesen herrlichen Teil des Wasserspeichers mit seinem lagunenblauen Wasser, der von 1800 Bogenpfeilern überragt wird.

Zu entdecken im Pavillon de la porte d'Arcueil - 113-115, rue de la Tombe Issoire, 75014

Versteckte Schienen auf dem Place des Vosges

© Studio TTG

Wunderschöne Herrenhäuser aus rotem Backstein, symmetrische Arkaden, ein hübscher Park in seinem Zentrum ... Der Place des Vosges, einer der fünf königlichen Plätze von Paris, hat viele Vorzüge und verdient Ihre ganze Aufmerksamkeit. Senken Sie den Blick bei der Nr. 5 für einen Sprung in die Vergangenheit, zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier sind Schienen am Eingang zur Wageneinfahrt sichtbar. Was verbirgt sich hinter diesem Überbleibsel? Dieses Gebäude war schlicht und einfach das Hauptquartier der Internationalen Schlafwagen-Kompanie, und diese Tür gab Zugang zu den Küchen, die die Bahnhöfe versorgten. Die Gerichte wurden zunächst auf die Schienen und dann auf dem Platz auf Lastwagen verladen, bevor sie durch die ganze Stadt fuhren!

Zu entdecken auf dem Place des Vosges 5, 75004

Die geheimnisvollen Medaillons zu Ehren von Arago aus dem Meridian von Paris

© Créatividie

Senken Sie bei Ihren Spaziergängen in Paris die Augen, denn dann könnten überraschende Schätze zum Vorschein kommen. Dies gilt insbesondere für die 135 Bronzemedaillons mit dem Namen Arago, die über die ganze Stadt entlang des Pariser Meridians verstreut sind. Diese symbolische Linie, die 1994 zu Ehren des berühmten Wissenschaftlers entworfen wurde, erstreckt sich 9 km vom Norden, vor dem Tor von Montmartre, bis in den Süden, zur Cité Universitaire. Er führt durch das Pariser Observatorium, die Gärten von Luxemburg und den Louvre. Auf zur Kuriositätenjagd!

Hier und da auf dem Pariser Boden zu entdecken

Das Stahlgerüst der Kirche Notre-Dame du Travail

{ © Studio TTG

Von außen betrachtet weist die Kirche Notre-Dame du Travail - die zwischen 1899 und 1902 erbaut wurde - eine schöne klassische Architektur auf. Erst beim Betreten der Kirche kommt die Überraschung: ein erstaunliches und unerwartetes freiliegendes Metallgerüst. Dieses beeindruckende Gerüst wurde aus 135 Tonnen Eisen gefertigt, die aus den Ruinen des für die Weltausstellung errichteten Industriepalastes geborgen wurden. Diese Struktur verleiht der Kirche, die nur wenige Schritte vom Bahnhof Montparnasse entfernt liegt, einen modernen, industriellen Stil.

Zu entdecken in Rue Vercingétorix 59, 75014

Die älteste Konditorei in Paris

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Die Geschichte der Konditorei Stohrer ist nicht unbedeutend, da sie bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht! Nicolas Stohrer, ein junger Elsässer, wurde in den Küchen des Königs von Polen ausgebildet und folgte dann dessen Tochter Marie nach Versailles, als sie Ludwig XV. heiratete. Nach fünf Jahren Arbeit am Hof eröffnet der Konditor sein eigenes Geschäft in der Rue Montorgueil. In dieser Filiale wurde die Rum-Baba geboren, und seit 1730 drängt sich hierher ganz Paris. Sie ist immer noch eine der berühmtesten!

Zu entdecken in der Rue Montorgueil 51, 75002

Der Medici-Brunnen

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Östlich der Luxemburger Gärten gelegen, wurde dieser Brunnen, der nach seiner berühmten Mäzenin Marie de Medici benannt ist, 1630 im Park des Königinnenpalastes errichtet. Anfänglich ein einfacher Portikus, wurde er im Laufe der Zeit überarbeitet, bis er mit einem 50-Meter-Becken ausgestattet wurde. Seine aktuelle Version, die Polyphem überrascht Galatea in den Armen von Acis zeigt, ist das Werk von Auguste Ottin. Mit seinem Becken und der üppigen Vegetation ist dieser Brunnen einer der romantischsten in Paris.

Zu entdecken im Jardin du Luxembourg, Boulevard Saint-Michel, 75006

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