Spaziergang

Spaziergang auf den Spuren großer weiblicher Persönlichkeiten von Paris

Ob Künstlerinnen, Philosophinnen oder Wissenschaftlerinnen - entdecken Sie hier die Orte, an denen all diese Frauen Geschichte geschrieben haben.

Schriftstellerinnen, Philosophinnen, Wissenschaftlerinnen oder Künstlerinnen - es gibt viele Frauen, die im Laufe der Jahrhunderte die Geschichte geprägt und aus Paris die Stadt gemacht haben, die sie heute ist. Auf diesem Rundgang können Sie sich ein Bild von einigen dieser illustren Frauen machen, die ihre Talente bestmöglich einsetzten und damit auch heute noch Menschen auf der ganzen Welt inspirieren.

Colette - 9 rue de Beaujolais

Colette

Der Palais-Royal war der letzte Wohnsitz der Schriftstellerin Colette. Diese französische Literatin war auch Schauspielerin und Journalistin und beschrieb ihn als eine kleine Provinz in Paris. Sie war die zweite Frau, die 1945 von der Académie Concourt erwählt wurde. Engagiert und unabhängig setzte sich für die Freiheit von Frauen ein und schrieb zahlreiche Werke über die Bisexualität.

Anne-Sophie Pic, La Dame de Pic, 20 rue du Louvre

Anne Sophie Pic

Anne-Sophie Pic ist Tochter und Enkelin von dreifach mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Köchen und hat hier seit 2012 ihr Restaurant La Dame de Pic. 2007 erhielt auch sie einen Michelin-Stern und wurde vom Michelin-Führer zur „Cheffe de l‘année“ gekürt. Sie ist eine der wenigen Meisterköchinnen, die die drei Sterne erhalten haben.

Niki de Saint Phalle - Fontaine Stravinsky, Place Igor Stravinsky

Die franko-amerikanische Malerin, bildende Künstlerin und Bildhauerin Nikki de St Phalle war Mitglied der Gruppe Nouveaux Réalistes. Sie wurde mit ihren Bildern der Sammlung „Tir“ weltweit berühmt, einer Bilderserie aus Farbe und Gips, die sie in den 60er Jahren anfertigte. 1971 heiratete sie Jean Tinguely und schuf mit ihm den Strawinsky-Brunnen, der im Rahmen des Baus des Centre Pompidou realisiert wurde.

Marie Antoinette - Conciergerie, 2 Boulevard du Palais

Marie Antoinette tableau rose

Erzherzogin von Österreich, Königin von Frankreich, Märtyrin der Französischen Revolution, Modeikone und inzwischen auch Popkönigin - Königin Marie-Antoinette entzündet über 200 Jahre nach ihrem Tod noch immer viele Leidenschaften. Sie gilt als eine der bekanntesten Königinnen der Welt und prägte mit ihrem Gatten Ludwig XV. die Geschichte durch ihr außergewöhnliches Schicksal und tragisches Ende. Im Revolutionsgefängnis Conciergerie verbrachte Marie-Antoinette ihre letzten Lebenswochen. Die Königin wurde nur wenige Meter von ihrer Zelle im Revolutionsgericht verurteilt und verfasste hier ihr Testament, bevor sie schlussendlich auf der Place de la Concorde (Platz der Revolution im Jahr 1793) enthauptet wurde.

Simone Signoret - 15 Place Dauphine

Simone Signoret

Die französische Autorin und Schauspielerin Simone Signoret drehte mit den größten Namen. Sie ist die zweite französische Schauspielerin, die 1960 den Oscar als beste Schauspielerin entgegen nehmen konnte, sowie den César als beste Schauspielerin im Jahre 1977. Sie war bei den Franzosen sehr beliebt und erhielt im Laufe ihrer Karriere viele Rollen. Sie zögerte auch nicht, ihre politischen Ideen kundzutun, indem sie beispielsweise das Manifest der 121 im Jahre 1961 unterzeichnete, eine Deklaration über das Recht zur Dienstpflichtverweigerung im Algerienkrieg. Sie war mit Yves Montand verheiratet, gemeinsam verbrachten sie einen Teil ihres Lebens in der ehemaligen Bücherei „la Roulotte“ am Place Dauphine Nr. 15. Beide fanden ihre letzte Ruhe auf dem Friedhof Père-Lachaise.

Sophie Germain - 13 Rue de Savoie

Sophie Germain

Die Mathematik-Begeisterte las bereits als Kind Newton und Euler und setzte alles daran, Mathematikerin zu werden. Um in der Polytechnischen Schule von Paris aufgenommen zu werden, die ausschließlich Männern vorbehalten war, erfand Sophie Germain das Pseudonym Antoine-Auguste Le Blanc. Sie arbeitete im Wesentlichen an der Zahlentheorie (Fermatischer Satz) und machte zahlreiche Entdeckungen, darunter das berühmte Theorem Sophie Germain. Hier lebte sie viele Jahre bis zu ihrem Tod im Jahre 1831.

Sarah Bernhardt - 5 Rue de l'École de Médecine

Sarah Bernhardt

Nun geht es in die Rue Ecole de Médecine Nr. 5, den Wohnsitz von Sarah Bernhardt. Sarah Bernhardt wurde von Cocteau als „heiliges Monster“ betitelt. Sie erlebte eine internationale Karriere und beeinflusste die Mode, Literatur und dekorativen Künste ihrer Zeit. Sie war Theaterregisseurin im Renaissance und später im Théâtre des Nations, das sie in Théâtre Sarah Bernhardt umbenannte. Als engagierte Frau ergriff sie die Partei von Émile Zola in der Dreyfus-Affäre und setzte sich gegen die Todesstrafe ein. Nachdem ihr 1915 ein Bein amputiert werden musste, trat sie nur noch im Sitzen auf. In Frankreich war sie so beliebt, das ihr bei ihrem Tod im Jahre 1923 ein Staatsbegräbnis zuteilwurde.

Marie Curie - Institut Curie 1 Rue Pierre et Marie Curie

Marie Curie

Die Physikerin und Chemikerin Marie Curie forschte zu einem neuen Phänomen, das sie Radioaktivität nannte. Ihre Forschungen zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie führten zur Entdeckung der beiden neuen Elemente Radium und Polonium. Nachdem sie 1903 den Nobelpreis der Physik erhalten hatte, errichteten die Universität von Paris und das Institut Pasteur ein neues Gebäude in ihrem Namen: das Laboratoire Curie, ein Bestandteil der Université de la Sorbonne, inzwischen Institut Curie. Hier übte sie fast 20 Jahre lang ihren Beruf als Physikprofessorin aus, sie war die erste Frau, die Studenten unterrichtete. 1911 erhielt sie den Nobelpreis für Chemie. Heute ruht sie zusammen mit ihrem Mann im Panthéon. In diesem Institut sollten ihre Tochter Irène Curie und Frédéric Joliot 1934 die künstliche Radioaktivität entdecken.

Françoise Sagan - 34 Rue Guynemer

Françoise Sagan

In diesem Apartment gegenüber vom Jardin du Luxembourg veranstaltete François Sagan, die sehr großzügig war und die Einsamkeit verabscheute, Empfänge, zu denen sie ihre Freunde Orson Welles, Ava Gardner oder Georges Pompidou einlud. Françoise Sagan wurde mit ihrem ersten Roman Bonjour Tristesse 1954 im Alter von nur 18 Jahren berühmt. Sie wurde eine große Schriftstellerin und Dramaturgin mit über 50 Romanen, Novellen, Theaterstücken und Chansons.

Olympe de Gouges - 18 - 20 Rue Servandoni

Olympe de Gouges

Olympe de Gouges war die Urheberin der Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin, die 1791 in der Rue Servandoni 19 verfasst wurde, dazu Feministin und Reformistin. Sie setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei ein und forderte Zufluchtsorte für die Schwächsten. Mit Eifer kämpfte sie auch für Arbeiter und das Scheidungsrecht für Frauen. Sie war die zweite Frau nach Marie-Antoinette, die während der Französischen Revolution enthauptet wurde.

Simone de Beauvoir - Le Café de Flore

Simone de Beauvoir

Das Café de Flore galt als Hauptquartier vieler großer Geister, darunter auch Simone de Beauvoir. Mit ihrem Ehemann Jean-Paul Sartre machte sie aus diesem Ort ihren Hauptsitz und betrachtete das Café als ihr Zuhause. Hier widmete sich Simone de Beauvoir dem Schreiben, denn sie war eine der meistgelesenen Autorinnen der Welt. Für ihren Roman „Die Mandarins“ erhielt sie 1954 den Prix Goncourt.

Als Theoretikerin der feministischen Bewegung mit ihrem Buch „Le Deuxième Sexe“ (das andere Geschlecht) nahm Simone de Beauvoir in den 70er Jahren an der Freiheitsbewegung der Frauen teil.

Sonia Delaunay - 16 rue Saint Simon

Sonia Delaunay

Die aus der Ukraine stammende Malerin Sonia Delaunay und ihr Mann Robert lebten und wirkten in der Rue de St. Simon Nr. 16. Der Fauvismus inspirierte ihre ersten Kreationen, insbesondere das Bild „Philomène“, das heute im Centre Pompidou aufbewahrt wird. Sonia Delaunay war bereits zu Lebzeiten eine anerkannte Künstlerin und erhielt 1964 eine Retrospektive zu ihrem Werk im Louvre, dazu eine Ernennung zur Offizierin der Ehrenlegion im Jahre 1975.

Nach ihrem Tod 1979 hinterließ sie ein umfassendes Werk mit Bildern, bedruckten Stoffen, Künstlerbüchern, Haute-Couture-Kleidern und Kunstobjekten. Sonia Delaunay gab an, nicht in der Lage zu sein, ihre Kunstform zu definieren. Damals wurde sie von den Kunstkritikern ihrer Zeit diskriminiert, doch inzwischen ist der Delaunay-Stil weltweit bekannt.

Madame de Staël - 102 rue de Grenelle

Madame de Staël

Diese Adresse war ab 1798 der Wohnsitz von Madame de Staël, einer großen Romanautorin der romantischen Bewegung. Germaine de Staël spielte mit ihren Büchern „Delphine“" 1802 und *„Corinne ou l’Italie“*1807, die die Lebensumstände der Frauen im 18. Jahrhundert anprangerten, eine politische Rolle.

Die meisten Politiker und Schriftsteller ihrer Zeit beschrieben sie als jemanden, der sich in Männerbereiche einmischte.

Romy Schneider - 11 rue Barbet-de-Jouy

Romy Schenider

Romy Schneider war der breiten Öffentlichkeit durch ihre Rolle in Sissi, die junge Kaiserin bekannt, sie spielte aber auch mit Größen wie Visconti, Tavernier, Welles oder Sautet. Romy Schneider engagierte sich für Frauenrechte und setzte sich in den 70er Jahren für eine straffreie Abtreibung ein. Dafür unterzeichnete sie das Manifest der 343 für Abtreibung, in dem sie angab, selbst auch abgetrieben zu haben.

Sie lebte in der Rue Barbet-de-Jouy in Paris bis zu ihrem frühen Tod mit 43 Jahren nach einer großen internationalen Karriere. Romy Schneider erhielt 2008 einen Ehren-César für ihre gesamte Laufbahn.

Simone Veil - 11 Place Vauban

Simone Veil

Der Place Vauban Nr. 11 war der Ort, an dem Simone Veil mit ihrem Mann Antoine und ihren Kindern lebte. Ihre Rede zum Recht auf Schwangerschaftsabbruch schrieb Geschichte, denn am 17. Januar 1975 wurde das „Veil-Gesetz“ eingeführt, das den freiwilligen Abbruch einer Schwangerschaft legalisierte.

Die herausragende Politikerin Simone Veil ruht inzwischen im Panthéon.

Germaine Poinso-Chapuis - 14 avenue Duquesne

Germaine Poinsot-Chapuis

Die Anwältin Germaine Poinso-Chapuis engagierte sich in der Résistance mit dem Mouvement de libération nationale. Nach der Befreiung war sie die erste französische Ministerin, die hier in der Santé Publique in der Avenue Duquesne Nr. 14 ernannt wurde. Sie blieb die einzige, die diese Funktion von 1947-1948 ausübte, bis Simone Veil 1974 ins Amt kam.

Françoise Dolto - 13 rue Meilhac

Françoise Dolto

Die Psychoanalytikerin für Kinder und Kinderärztin Françoise Dolto richtete ihre Forschungen auf zwei große Ideen aus: Dass das „Kind eine eigenständige Person und ein Wesen der Sprache“ sei. 1979 richtete sie mit fünf Psychoanalytikern und Erziehern in der Rue Meilhac Nr. 13 das Maison verte (das grüne Haus) ein. Der Ort war eine Beratungsstelle für Kinder unter vier Jahren und ihre Eltern oder Betreuungspersonen.

Suzanne Lenglen - 65 rue de Ranelagh

Suzanne Lenglen

Dies ist der Geburtsort von Suzanne Lenglen, einer Tennisspielerin und vollendeten Sportlerin. Sie spielte Golf, machte Bogenschießen, schwamm und ritt, doch mit Tennis feierte sie ihre größten Erfolge. Unter anderem holte sie 1919 mit nur 15 Jahren den Weltmeistertitel. Insgesamt gewann sie 241 Turniere und holte drei olympische Medaillen, davon zweimal Gold.

Aufgrund ihrer sportlichen Heldentaten wurde sie „la divine“ (die Göttliche) genannt, und die Fédération Française de Tennis ehrte sie 1997, indem sie den zweiten Platz bei Roland-Garros nach ihr benannte.

Arletty - 14 rue de Rémusat

Arletty

Léonie Bathiat, genannt „Arletty“, lebte in der Rue de Rémusat 14. An der Fassade des Gebäudes erinnert eine Gedenktafel an sie. Als Theaterschauspielerin spielte sie die Rollen von Sacha Guitry, Colette oder Jean Cocteau. Schnell wurde sie auch Schauspielerin auf der großen Leinwand und wurde zusammen mit Marcel Carné ein regelrechtes Filmpaar. Er bot ihr die Rolle der Mme Raynolds in „L'Hôtel du Nord“ an, die ihr zu dem Erfolg verhalf, für den sie noch heute bekannt ist.

An dieser Adresse lebte auch die Sängerin Barbara, die sich von ihr zu dem Lied „Rémusat“ inspirieren ließ.

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Schriftstellerinnen, Philosophinnen, Wissenschaftlerinnen oder Künstlerinnen - es gibt viele Frauen, die im Laufe der Jahrhunderte die Geschichte geprägt und aus Paris die Stadt gemacht haben, die sie heute ist. Auf diesem Rundgang können Sie sich ein Bild von einigen dieser illustren Frauen machen, die ihre Talente bestmöglich einsetzten und damit auch heute noch Menschen auf der ganzen Welt inspirieren.

Colette - 9 rue de Beaujolais

Der Palais-Royal war der letzte Wohnsitz der Schriftstellerin Colette. Diese französische Literatin war auch Schauspielerin und Journalistin und beschrieb ihn als eine kleine Provinz in Paris. Sie war die zweite Frau, die 1945 von der Académie Concourt erwählt wurde. Engagiert und unabhängig setzte sich für die Freiheit von Frauen ein und schrieb zahlreiche Werke über die Bisexualität.

Anne-Sophie Pic, La Dame de Pic, 20 rue du Louvre

Anne-Sophie Pic ist Tochter und Enkelin von dreifach mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Köchen und hat hier seit 2012 ihr Restaurant La Dame de Pic. 2007 erhielt auch sie einen Michelin-Stern und wurde vom Michelin-Führer zur „Cheffe de l‘année“ gekürt. Sie ist eine der wenigen Meisterköchinnen, die die drei Sterne erhalten haben.

Niki de Saint Phalle - Fontaine Stravinsky, Place Igor Stravinsky

Die franko-amerikanische Malerin, bildende Künstlerin und Bildhauerin Nikki de St Phalle war Mitglied der Gruppe Nouveaux Réalistes. Sie wurde mit ihren Bildern der Sammlung „Tir“ weltweit berühmt, einer Bilderserie aus Farbe und Gips, die sie in den 60er Jahren anfertigte. 1971 heiratete sie Jean Tinguely und schuf mit ihm den Strawinsky-Brunnen, der im Rahmen des Baus des Centre Pompidou realisiert wurde.

Marie Antoinette - Conciergerie, 2 Boulevard du Palais

Ausländische Verräterin, Märtyrin der Französischen Revolution, Modeikone und inzwischen auch Popkönigin - Königin Marie-Antoinette entzündet über 200 Jahre nach ihrem Tod noch immer viele Leidenschaften. Sie gilt als eine der bekanntesten Königinnen der Welt und prägte mit ihrem Gatten Ludwig XV. die Geschichte durch ihr außergewöhnliches Schicksal und tragisches Ende. Im Revolutionsgefängnis Conciergerie verbrachte Marie-Antoinette ihre letzten Lebenswochen. Die Königin wurde nur wenige Meter von ihrer Zelle im Revolutionsgericht verurteilt und verfasste hier ihr Testament, bevor sie schlussendlich auf der Place de la Concorde enthauptet wurde.

Simone Signoret - 15 Place Dauphine

Die französische Autorin und Schauspielerin Simone Signoret drehte mit den größten Namen. Sie ist die zweite französische Schauspielerin, die 1960 den Oscar als beste Schauspielerin entgegen nehmen konnte, sowie den César als beste Schauspielerin im Jahre 1977. Sie war bei den Franzosen sehr beliebt und erhielt im Laufe ihrer Karriere viele Rollen. Sie zögerte auch nicht, ihre politischen Ideen kundzutun, indem sie beispielsweise das Manifest der 121 im Jahre 1961 unterzeichnete, eine Deklaration über das Recht zur Dienstpflichtverweigerung im Algerienkrieg. Sie war mit Yves Montand verheiratet, gemeinsam verbrachten sie einen Teil ihres Lebens in der ehemaligen Bücherei „la Roulotte“ am Place Dauphine Nr. 15. Beide fanden ihre letzte Ruhe auf dem Friedhof Père-Lachaise.

Sophie Germain - 13 Rue de Savoie

Die Mathematik-Begeisterte las bereits als Kind Newton und Euler und setzte alles daran, Mathematikerin zu werden. Um in der Polytechnischen Schule von Paris aufgenommen zu werden, die ausschließlich Männern vorbehalten war, erfand Sophie Germain das Pseudonym Antoine-Auguste Le Blanc. Sie arbeitete im Wesentlichen an der Zahlentheorie (Fermatischer Satz) und machte zahlreiche Entdeckungen, darunter das berühmte Theorem Sophie Germain. Hier lebte sie viele Jahre bis zu ihrem Tod im Jahre 1831.

Sarah Bernhardt - 5 Rue de l'École de Médecine

Nun geht es in die Rue Ecole de Médecine Nr. 5, den Wohnsitz von Sarah Bernhardt. Sarah Bernhardt wurde von Cocteau als „heiliges Monster“ betitelt. Sie erlebte eine internationale Karriere und beeinflusste die Mode, Literatur und dekorativen Künste ihrer Zeit. Sie war Theaterregisseurin im Renaissance und später im Théâtre des Nations, das sie in Théâtre Sarah Bernhardt umbenannte. Als engagierte Frau ergriff sie die Partei von Émile Zola in der Dreyfus-Affäre und setzte sich gegen die Todesstrafe ein. Nachdem ihr 1915 ein Bein amputiert werden musste, trat sie nur noch im Sitzen auf. In Frankreich war sie so beliebt, das ihr bei ihrem Tod im Jahre 1923 ein Staatsbegräbnis zuteilwurde.

Marie Curie - Institut Curie 1 Rue Pierre et Marie Curie

Die Physikerin und Chemikerin Marie Curie forschte zu einem neuen Phänomen, das sie Radioaktivität nannte. Ihre Forschungen zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie führten zur Entdeckung der beiden neuen Elemente Radium und Polonium. Nachdem sie 1903 den Nobelpreis der Physik erhalten hatte, errichteten die Universität von Paris und das Institut Pasteur ein neues Gebäude in ihrem Namen: das Laboratoire Curie, ein Bestandteil der Université de la Sorbonne, inzwischen Institut Curie. Hier übte sie fast 20 Jahre lang ihren Beruf als Physikprofessorin aus, sie war die erste Frau, die Studenten unterrichtete. 1911 erhielt sie den Nobelpreis für Chemie. Heute ruht sie zusammen mit ihrem Mann im Panthéon. In diesem Institut sollten ihre Tochter Irène Curie und Frédéric Joliot 1934 die künstliche Radioaktivität entdecken.

Françoise Sagan - 34 Rue Guynemer

In diesem Apartment gegenüber vom Jardin du Luxembourg veranstaltete François Sagan, die sehr großzügig war und die Einsamkeit verabscheute, Empfänge, zu denen sie ihre Freunde Orson Welles, Ava Gardner oder Georges Pompidou einlud. Françoise Sagan wurde mit ihrem ersten Roman Bonjour Tristesse 1954 im Alter von nur 18 Jahren berühmt. Sie wurde eine große Schriftstellerin und Dramaturgin mit über 50 Romanen, Novellen, Theaterstücken und Chansons.

Olympe de Gouges - 18 - 20 Rue Servandoni

Olympe de Gouges war die Urheberin der Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin, die 1791 in der Rue Servandoni 19 verfasst wurde, dazu Feministin und Reformistin. Sie setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei ein und forderte Zufluchtsorte für die Schwächsten. Mit Eifer kämpfte sie auch für Arbeiter und das Scheidungsrecht für Frauen. Sie war die zweite Frau nach Marie-Antoinette, die während der Französischen Revolution enthauptet wurde.

Simone de Beauvoir - Le Café de Flore

Das Café de Flore galt als Hauptquartier vieler großer Geister, darunter auch Simone de Beauvoir. Mit ihrem Ehemann Jean-Paul Sartre machte sie aus diesem Ort ihren Hauptsitz und betrachtete das Café als ihr Zuhause. Hier widmete sich Simone de Beauvoir dem Schreiben, denn sie war eine der meistgelesenen Autorinnen der Welt. Für ihren Roman „Die Mandarins“ erhielt sie 1954 den Prix Goncourt.

Als Theoretikerin der feministischen Bewegung mit ihrem Buch „Le Deuxième Sexe“ (das andere Geschlecht) nahm Simone de Beauvoir in den 70er Jahren an der Freiheitsbewegung der Frauen teil.

Sonia Delaunay - 16 rue Saint Simon

Die aus der Ukraine stammende Malerin Sonia Delaunay und ihr Mann Robert lebten und wirkten in der Rue de St. Simon Nr. 16. Der Fauvismus inspirierte ihre ersten Kreationen, insbesondere das Bild „Philomène“, das heute im Centre Pompidou aufbewahrt wird. Sonia Delaunay war bereits zu Lebzeiten eine anerkannte Künstlerin und erhielt 1964 eine Retrospektive zu ihrem Werk im Louvre, dazu eine Ernennung zur Offizierin der Ehrenlegion im Jahre 1975.

Nach ihrem Tod 1979 hinterließ sie ein umfassendes Werk mit Bildern, bedruckten Stoffen, Künstlerbüchern, Haute-Couture-Kleidern und Kunstobjekten. Sonia Delaunay gab an, nicht in der Lage zu sein, ihre Kunstform zu definieren. Damals wurde sie von den Kunstkritikern ihrer Zeit diskriminiert, doch inzwischen ist der Delaunay-Stil weltweit bekannt.

Madame de Staël - 102 rue de Grenelle

Diese Adresse war ab 1798 der Wohnsitz von Madame de Staël, einer großen Romanautorin der romantischen Bewegung. Germaine de Staël spielte mit ihren Büchern „Delphine“" 1802 und *„Corinne ou l’Italie“*1807, die die Lebensumstände der Frauen im 18. Jahrhundert anprangerten, eine politische Rolle.

Die meisten Politiker und Schriftsteller ihrer Zeit beschrieben sie als jemanden, der sich in Männerbereiche einmischte.

Romy Schneider - 11 rue Barbet-de-Jouy

Romy Schneider war der breiten Öffentlichkeit durch ihre Rolle in Sissi, die junge Kaiserin bekannt, sie spielte aber auch mit Größen wie Visconti, Tavernier, Welles oder Sautet. Romy Schneider engagierte sich für Frauenrechte und setzte sich in den 70er Jahren für eine straffreie Abtreibung ein. Dafür unterzeichnete sie das Manifest der 343 für Abtreibung, in dem sie angab, selbst auch abgetrieben zu haben.

Sie lebte in der Rue Barbet-de-Jouy in Paris bis zu ihrem frühen Tod mit 43 Jahren nach einer großen internationalen Karriere. Romy Schneider erhielt 2008 einen Ehren-César für ihre gesamte Laufbahn.

Simone Veil - 11 Place Vauban

Der Place Vauban Nr. 11 war der Ort, an dem Simone Veil mit ihrem Mann Antoine und ihren Kindern lebte. Ihre Rede zum Recht auf Schwangerschaftsabbruch schrieb Geschichte, denn am 17. Januar 1975 wurde das „Veil-Gesetz“ eingeführt, das den freiwilligen Abbruch einer Schwangerschaft legalisierte.

Die herausragende Politikerin Simone Veil ruht inzwischen im Panthéon.

Germaine Poinso-Chapuis - 14 avenue Duquesne

Die Anwältin Germaine Poinso-Chapuis engagierte sich in der Résistance mit dem Mouvement de libération nationale. Nach der Befreiung war sie die erste französische Ministerin, die hier in der Santé Publique in der Avenue Duquesne Nr. 14 ernannt wurde. Sie blieb die einzige, die diese Funktion von 1947-1948 ausübte, bis Simone Veil 1974 ins Amt kam.

Françoise Dolto - 13 rue Meilhac

Die Psychoanalytikerin für Kinder und Kinderärztin Françoise Dolto richtete ihre Forschungen auf zwei große Ideen aus: Dass das „Kind eine eigenständige Person und ein Wesen der Sprache“ sei. 1979 richtete sie mit fünf Psychoanalytikern und Erziehern in der Rue Meilhac Nr. 13 das Maison verte (das grüne Haus) ein. Der Ort war eine Beratungsstelle für Kinder unter vier Jahren und ihre Eltern oder Betreuungspersonen.

Suzanne Lenglen - 65 rue de Ranelagh

Dies ist der Geburtsort von Suzanne Lenglen, einer Tennisspielerin und vollendeten Sportlerin. Sie spielte Golf, machte Bogenschießen, schwamm und ritt, doch mit Tennis feierte sie ihre größten Erfolge. Unter anderem holte sie 1919 mit nur 15 Jahren den Weltmeistertitel. Insgesamt gewann sie 241 Turniere und holte drei olympische Medaillen, davon zweimal Gold.

Aufgrund ihrer sportlichen Heldentaten wurde sie „la divine“ (die Göttliche) genannt, und die Fédération Française de Tennis ehrte sie 1997, indem sie den zweiten Platz bei Roland-Garros nach ihr benannte.

Arletty - 14 rue de Rémusat

Léonie Bathiat, genannt „Arletty“, lebte in der Rue de Rémusat 14. An der Fassade des Gebäudes erinnert eine Gedenktafel an sie. Als Theaterschauspielerin spielte sie die Rollen von Sacha Guitry, Colette oder Jean Cocteau. Schnell wurde sie auch Schauspielerin auf der großen Leinwand und wurde zusammen mit Marcel Carné ein regelrechtes Filmpaar. Er bot ihr die Rolle der Mme Raynolds in „L'Hôtel du Nord“ an, die ihr zu dem Erfolg verhalf, für den sie noch heute bekannt ist.

An dieser Adresse lebte auch die Sängerin Barbara, die sich von ihr zu dem Lied „Rémusat“ inspirieren ließ.