Das 14. Arrondissement von Paris ist ein Dorf

Pernety, Petit Montrouge, das Dorf Orléans… entdecken Sie die bezaubernden Viertel, die das 14. ausmachen

Man hört es oft: „Paris ist ein Dorf“. Tatsächlich besteht Paris aus mehreren aneinander angrenzenden Dörfern. Jedes Arrondissement hat seine eigenen Stadtzentren, Einkaufsstraßen und ruhige Nebensträßchen, Squares, Plätze, Terrassen und Lieblingsorte der Anwohner.

Auch das 14. macht da keine Ausnahme, zumal die Geschichte dieses Arrondissements von hier stammt! Denn als Paris sich bei der Stadtplanung ausdehnte, wurden mehrere kleine Dörfer wie Petit Montrouge, das Dorf Pernety oder das neue Dorf von Orléans zusammengeschlossen, um letztendlich das 14. Arrondissement zu bilden.

Nur wenige Schritte vom berühmten Montparnasse, seinem Bahnhof, dem Turm und dem Friedhof entfernt, machen Sie sich nun auf die Entdeckung dieser bezaubernden Dorf-Viertel.

1 / Rue Daguerre

© Studio TTG

Im Trichter, den die die wichtigsten Achsen des 14. Arrondissements Avenues du Maine und Général Leclerc bilden, erstreckt sich die Rue Daguerre fröhlich und anmutend wie eine große Dorfstraße. Spazieren Sie darüber, von der Avenue du Maine aus, gegenüber des Hotel de Police im 14. Arrondissement. Bäckereien, Blumengeschäfte, Weinhändler, Boutiquen und Bistro-Terrassen reihen sich an den großen Gehsteigen entlang, die abends und am Wochenende zum Treffpunkt der Viertelbewohner werden.

Auf der Höhe der Rue Boulevard wird die Rue Daguerre bis zur Avenue du Général Leclerc zur Fußgängerzone. Nutzen Sie das aus, um sich am Tisch einer der Terrassen niederzulassen, die Sie bei gutem Wetter gerne empfangen. Dann sehen Sie vielleicht auch eine der legendären Persönlichkeiten des Viertels vorbeikommen: den Taubenmann, der so genannt wird, weil er immer eine gezähmte Taube in einem Vogelkäfig bei sich trägt.

Gut zu wissen: Die Rue Daguerre ist jeden Sonn- und Feiertag von 10:00-18:00 Uhr im Rahmen von „Paris Respire“ für den Verkehr geschlossen.

Rue Daguerre, Zugang über 111, avenue du Maine oder 4, avenue du Général Leclerc, Paris 14. Arr.

2 / Rue Mouton Duvernet

Verlassen Sie die Rue Daguerre und nehmen Sie die Rue Boulard zu Ihrer Rechten, sie führt Sie zur Rue Mouton Duvernet, die Sie auf der grünen Seite entlanglaufen. Dieser Teil der Straße ist von jeder Seite mit den Bäumen des Square Ferdinand Brunot gesäumt, auf dem Vorplatz des Rathauses des 14. Arrondissements und des Square de l‘Aspirant Dunand. Hier gibt es an der Ecke der Rue Pierre Castagnou das Conservatoire Darius Milhaud zu entdecken, ein elegantes würfelförmiges Gebäude, typisch für die 30er Jahre.

Dieser Teil des 14. wird „Petit-Montrouge“ genannt, eines der Dörfer in der Stadt. Dienstag- und freitagmorgens findet auf dem Place Jacques Demy ein Markt statt.

Gut zu wissen: Das Viertel wird so genannt, weil es früher einmal der Gemeinde Montrouge zugehörig war, eine schöne Stadt, die auf der anderen Seite der Ringstraße hinter der Porte d’Orléans liegt. Das Dorf Petit-Montrouge wurde 1860 an Paris angegliedert.

Rue Mouton-Duvernet, Paris 14. Arr.

3 / Rue Sophie Germain

Schwenken Sie auf die Rue Mouton Duvernet, um auf die Avenue du Général Leclerc zu gelangen. In der Nr. 19 verdeckt ein hohes Gitter die Villa Adrienne, einen friedlichen Hafen, der im Kontrast zur Hektik der Avenue steht. Wenn das Tor geöffnet ist, können Sie das ganze Gebäude aus dem 19. Jahrhundert entdecken, das einen kleinen Platz umgibt.

Noch immer mitten im Dorf Petit-Montrouge fahren Sie mit Ihrem Spaziergang über die Rue Sophie Germain fort, die ihren Namen von einer der ersten Mathematikerinnen der modernen Zeit erhalten hat (1776-1831).

Gut zu wissen: Sophie Germain erarbeitete ein arithmetisches Theorem, das erst heute ihren wirklichen Namen trägt - damals musste sie ihre Forschungen und Arbeiten unter dem männlichen Pseudonym Antoine Auguste Le Blanc veröffentlichen, denn die Mathematik war eine Disziplin, die ausschließlich Männern vorbehalten war.

Rue Sophie-Germain, Paris 14. Arr.

4 / Rue et Villa Hallé

Wenn Sie weiterlaufen, wird die Rue Sophie Germain zur Rue Hallé. Auf der Höhe der Nummern 12 bis 32 der Straße gibt es einen kleinen halbkreisförmigen Platz, um den sich ein Dutzend hübsche Stadtreihenhäuser reihen, die alle unterschiedlich aussehen und über die Eisengitter und Ziegelsteinmauern hinausragen. Hier herrscht eine ländliche Ruhe, die die Stadt völlig in den Hintergrund treten lässt.

Gut zu wissen: Eine friedliche Siedlung für die Mittelklasse war genau das, was die Gebrüder Javal suchten, als sie dieses Gelände 1836 erstanden. Die Umsetzung des „neuen Dorf von Orléans“ vertrauten sie dem Architekten Théodore Charpentier an.

Villa Hallé - 36 rue Hallé, Paris 14. Arr.

Placette en demi-cercle - 12 à 32 rue Hallé, Paris 14. Arr.

5 / Passage Rimbaut

Machen Sie sich dann auf die Entdeckung eines weiteren Viertel-Dorfes des 14ème: Pernety. Dazu lenken Sie Ihren Schritt bis zur Avenue du Général Leclerc und treffen durch die niedliche Passage Rimbaut auf die Avenue du Maine. Gesäumt von modernen Gebäuden und alten Häusern schafft dieser kleine Weg eine friedliche Verbindungslinie zwischen den beiden belebten Avenuen.

Passage Rimbaut, Paris 14. Arr.

6 / Sackgasse des Moulin Vert

© Marc Bertrand

Begeben Sie sich dann zum Beginn der Rue du Moulin Vert bis zur Rue des Plantes, um dort auf der Höhe der Nr. 29 die Sackgasse des Moulin Vert zu entdecken. In diesem gepflasterten Sträßchen finden Sie blumenverzierte Häuser mit bunten Fensterläden, schmiedeeisernen Toren und mit Glyzinien überwachsene Mauern. Der Eindruck, durch ein kleines Dorf auf dem Lande zu schlendern, ist nirgends stärker als hier.

Sackgasse des Moulin Vert, Zugang über die Rue des Plantes, Paris 14. Arr.

7 / Rue du Moulin Vert

Kehren Sie zurück auf die Rue du Moulin Vert, zwischen der Rue des Plantes und der Rue Hippolyte Maindron, wo sie sich verengt und zur Fußgängerzone wird. Die perfekte Gelegenheit, herumzuflanieren und die Stille des Ortes zu genießen. An der Kreuzung zur Rue Hippolyte Maindron wird es grün: Hier kommt man zum Square du Chanoine-Viollet.Lust auf eine Pause? Laufen Sie dann noch ein bisschen weiter bis zur Rue Didot, in die Sie rechts einbiegen. Dort sehen Sie auf der Höhe der Cité Bauer den kleinen Square Alberto Giacometti, der sich ideal dazu anbietet!

Square Alberto Giacometti - 36, rue Didot, Paris 14. Arr.

8 / Place Flora Tristan

© Elodie Gutbrod

Wenn Sie die Rue Didot weiter hoch laufen, treffen Sie auf das reizende kleine Plätzchen Flora Tristan, seine Bäckerei und die Tische des Cafés, die unter hundertjährigen Platanen stehen. Der Geist eines Dorfplätzchens wurde nie so gut wiedergegeben, wie hier. Machen Sie es einfach genauso wie die Viertelbewohner: Trinken Sie ein Gläschen auf der Terrasse.

Place Flora Tristan, Paris 14. Arr.

9 / Cité Bauer

© Studio TTG

Kehren Sie in die Nähe des Square Alberto Giacometti zurück, um durch die Cité Bauer zu flanieren. Ein weiteres Sträßchen voller Charme, mit seinen kleinen Stadthäusern, deren Eingangstüren mit Reben überwachsen sind, und ein weiterer friedvoller Spaziergang.

Gut zu wissen: Verpassen Sie auf keinen Fall in der Nr. 19 das beeindruckende Eingangsportal aus bemaltem Holz und Schmiedeeisen nach Inspiration des Art Nouveau, das 1959 gefertigt wurde. Es ist das Werk des Künstlers Alexandre Mezei, der hier lebte.

Cité Bauer, Paris 14. Arr.

10 / Rue des Thermopyles

© OTCP Marc Bertrand

Die Rue des Thermopyles wird in zahlreichen Reiseführern erwähnt und ist eine der berühmtesten Sträßchen von Paris. Sicherlich, weil sie eine der niedlichsten und ländlichsten ist, mit ihren alten Arbeiterhäuschen mit den bunten Türen und Fensterläden, den mit Glyzinien überwachsenen Mauern, den Topfpflanzen, die sich auf dem Gehweg aneinanderreihen, den Fahrrädern, dösenden Katzen und alten verglasten Ateliers. Sie verkörpert das Pariser Traumdorf nahezu perfekt.

Rue des Thermopyles - Zugang über 32, rue Didot, Paris 14. Arr.

11 / Rue Raymond Losserand

Nach der ländlichen Ruhe der Rue des Thermopyles münden Sie in die belebte Rue Raymond Losserand mit ihren vielen Läden, Bars, Restaurants, Gemüseläden, Käsegeschäften, Weinverkäufern und Blumenhändlern. Hier können Sie Besorgungen machen, wenn Sie der kleine Hunger plagt.

Gehen Sie weiter bis zur Rue Pernety, um auf den Place de la Garenne zu stoßen, der zur Hälfte vom Garten der ZAC Didot (jardin Françoise-Héritier) eingenommen ist, eine grüne Insel, die die ehemaligen Hangare der Transports Automobiles Municipaux ersetzt hat.

Rue Raymond Losserand, Paris 14. Arr.

Jardin de la ZAC Didot - place de la Garenne, Paris 14. Arr.

12 / Eglise Notre Dame du Travail

© Studio TTG

Kehren Sie auf die Rue Pernety zurück und nehmen Sie die Rue Guilleminot, die Sie zu einer der außergewöhnlichsten Kirchen von Paris führt: Notre-Dame-du-Travail. Von außen sieht sie wie eine ganz normale Kirche aus, doch wenn Sie die Türen aufstoßen, werden Sie von dem erstaunlichen sichtbaren Balkenwerk aus Metall fasziniert sein, das für ein religiöses Gebäude völlig unerwartet ist. Es wurde von Vater Soulange-Bodin in Auftrag gegeben, der in dieser Gemeinde zu Beginn des 20. Jahrhunderts Pfarrer war und in der Lage sein wollte, alle Einwohner des Viertels, hauptsächlich Arbeiter, begrüßen zu können.

Im Jahre 1900, dem Jahr der großen Weltausstellung in Paris, profitierte Vater Soulange-Bodin von dem Ereignis, an dem viele Arbeiter aus Plaisance tätig waren, um einen Spendenaufruf zu tätigen. Der Bau der Kirche Notre-Dame-du-Travail begann mithilfe von 135 Tonnen Eisen, die aus den Ruinen des Palais de l‘Industrie stammten, der für die Weltausstellung erbaut worden war. Dieses unglaubliche Gebäude repräsentiert den modernistischen Geist der damaligen Zeit und den Willen, den Arbeitern, die es besuchten, ein Zuhause zu bieten.

Gut zu wissen: Im Inneren von Notre-Dame-du-Travail wachen der Hl. Eligius (Metallberufe, Goldschmiedekunst) und der Hl. Fiacrius (Gärtner und Gemüseanbau) über die Gemeindemitglieder.

Église Notre-Dame du Travail - 59, rue Vercingétorix, Paris 14. Arr.

13 / Der hübsche versteckte Hof in der Rue de l‘Ouest 44

Hinter den modernen Gebäuden der Nummern 44, 46 und 50 der Rue de L‘Ouest erreichen Sie über einen Eingang, der wie ein Privatbesitz aussieht, einen hübschen geheimen - und sehr bunten - Hof! Die mandelgrünen, lachs-, terrakotta oder himbeerfarbenen Fassaden sind die perfekte Kulisse, um diesen Spaziergang mit einem schönen Foto abzuschließen.

44, rue de l’Ouest, Paris 14. Arr.

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