Das im Südwesten von Paris gelegene 12e ist ein Arrondissement mit vielen Facetten: große Grünflächen, um die Natur zu genießen, eine vom Handwerk geprägte Vergangenheit, die auch heute noch präsent ist und ein reiches Kulturerbe, das neu gestaltet wurde, um angenehme und gesellige Lebensräume zu bieten.
Das 12. Arrondissement ist zweifellos einer der größten Bezirke der Hauptstadt. Er verfügt über große Grünflächen, die zu Spaziergängen mit der Familie oder mit Freunden einladen.
Einige von ihnen sind besonders ungewöhnlich, wie z. B. der Grüngürtel René-Dumont, der das Arrondissement von Ost nach West durchquert. Dieser 4,5 km lange lineare Grünweg ist eine ehemalige Eisenbahnlinie aus dem Zweiten Kaiserreich, die den gesamten Osten von Paris bis nach Verneuil l'Etang im Département Seine-et-Marne durchzog. Dieser bukolische Spaziergang mit Kletterpflanzen, Stauden und Rosen wird zum hängenden Garten über dem Viaduc des Arts.
Ebenso originell ist der Petite Ceinture, eine stillgelegte Eisenbahnstrecke, die um Paris herumführt und eine wilde Vegetation und eine bemerkenswerte Artenvielfalt bietet. Man kann sie im 12. Arrondissement insbesondere über die Villa du Bel Air und den Square Charles Péguy erreichen.
Auch der charmante Garten des Port de l'Arsenal, nur wenige Schritte von der Place de la Bastille entfernt, ist einen Besuch wert. Hier kann man unter Bäumen picknicken und dabei die bunten Kähne und andere geparkte Boote beobachten.
Das Maison du Jardinage im Parc de Bercy berät Hobbygärtner und organisiert Workshops für Groß und Klein. Die Gemeinschaftsgärten La Baleine Verte und Bel-Air bieten den Pariser Bürgern die Möglichkeit, ihren eigenen Gemüsegarten anzulegen und das Grün im Herzen des Arrondissements zu genießen.
Eine weitere unumgängliche Grünfläche im 12. Arrondissements ist der Bois de Vincennes. Mit einer Fläche von 995 Hektar ist er eine der Lungen der Hauptstadt. Als echtes Ausflugsziel beherbergt er mehrere der Natur gewidmete Stätten. Der Parc Floral, der zum Botanischen Garten von Paris gehört, konzentriert in seinen Themenbereichen eine unschätzbare Pflanzensammlung und wird im Sommer zum Schauplatz von Jazz-Festivals, klassischer Musik und Kindervorstellungen. Neugierige können das Maison Paris Nature besuchen, das zahlreiche Aktivitäten rund um die biologische Vielfalt anbietet, oder den tropischen Agronomiegarten René Dumont mit authentischen Überresten der Kolonialausstellung von 1907. Am Ende des Bois de Vincennes bildet die Ecole du Breuil, die Gartenbauschule der Stadt Paris, professionelle Gärtner aus und bringt Pflanzenliebhabern das pflanzliche Erbe näher.
Als ehemaliger Handwerksbezirk trägt das 12. Arrondissement noch immer die Spuren dieser Vergangenheit in seinen Straßen, Höfen und Passagen entlang der Rue du Faubourg Saint-Antoine und des Cours de Vincennes. Während für den Cour du Bel-Air, den Cour des Bourguignons oder die Cité Debergue nur noch die Gebäude von der einstigen handwerklichen Tätigkeit zeugen können, ist die Passage du Chantier mit ihren zahlreichen Tischlern und Möbelverkäufern nach wie vor sehr aktiv.
Die Ateliers de Paris in der Rue du Faubourg Saint-Antoine 30 setzen sich für die Entwicklung kreativer Berufe in den Bereichen Mode, Design und Kunst ein. Das Viaduc des Arts, das sich in die Arkaden des alten Pariser Viadukts unterhalb der Coulée verte René-Dumont schmiegt, bietet zahlreiche Orte und Stände, die Kunsthandwerkern und Kunsthandwerkerinnen einen großen Platz einräumen.
Weiter südlich liegen die Chais de Bercy, ehemalige Lagerhäuser aus dem 19. Jahrhundert, die dem Handel mit Wein und Spirituosen vorbehalten waren und heute vollständig renoviert und umgebaut sind. Die wenigen Weinstöcke im Parc de Bercy zeugen noch immer von der weinbaulichen und handwerklichen Vergangenheit dieses ehemaligen Dorfes.
Das 12. Arrondissement ist außerdem ein lebendiges und geselliges Viertel, in dem die Berufe der Gastronomie im Vordergrund stehen. Nicht verpassen sollte man Markthalle Beauvau und den berühmten Markt von Aligre, wo man neben Obst- und Gemüseverkäufern auch Trödler und Kunsthandwerker beobachten kann, die in einem fröhlichen Gewusel ihre Waren anpreisen.
Das 12. Arrondissement vereint historisches Erbe und kulturelle Orte, die für alle offen sind.
Der von der Französischen Revolution geprägte Place de la Bastille beherbergt in seiner Mitte die imposante Julisäule, die vom Genie de la Bastille, dem Symbol der Freiheit, gekrönt wird. Sie dient als Kulisse für Messen, Animationen und festliche Veranstaltungen. Hier kann man die Opéra Bastille mit ihrer modernen Architektur und den transparenten Fassaden bewundern.
Zwischen Konzertsälen, Theatern, Kinos, Ausstellungen und Museen mangelt es im 12. Arrondissement nicht an kulturellen Aktivitäten, um sich unterhalten zu lassen und neue Horizonte zu entdecken.
Das Musée des Arts Forains, ein paar Straßen vom Parc de Bercy entfernt, versammelt eine ungewöhnliche Sammlung von Objekten aus der Welt der Unterhaltung und des Jahrmarkts. Höhepunkt dieses Museums: das Festival du Merveilleux am Jahresende. Einige Tage lang werden die authentischen Karussells aus dem 19. Jahrhundert und die Jahrmarktspiele zur Freude der Kinder wieder zum Leben erweckt.
Kultur kann man auch unter freiem Himmel in der Rue du Sahel erleben. An der Mauer Mur 12 wird alle zwei Monate von eingeladenen Graffiti-Künstlern ein 3 x 18 Meter großes Streetart-Kunstwerk geschaffen.
Filmfans werden den Stellenwert zu schätzen wissen, der der Filmkunst im 12. Arrondissement eingeräumt wird. Die Cinémathèque Française zeigt Ausstellungen und unveröffentlichte Filmvorführungen, während das MK2 Hotel Paradiso private Vorführbereiche in seinen Zimmern anbietet. Alle Geschmäcker sind vertreten, von Filmen mit großem Budget bis hin zu kleinen unabhängigen Filmen.
Das im eleganten Palais de la Porte Dorée untergebrachte Musée national de l'Histoire de l'Immigration beleuchtet mit seinen Sonderausstellungen und ständigen Sammlungen die Geschichte und die Kulturen der Immigration in Frankreich.
Liebhaber von lauschigen Shows und Konzerten treffen sich im Pop-Up des Labels. Das 100ECS bietet seinerseits einen hybriden Ort zwischen Ausstellungsraum, Kreativraum, Aufführungs- und Proberaum. Die Cartoucherie, ein ehemaliges Militärarsenal im Bois de Vincennes, wurde ab den 1970er Jahren mit den Theatern Soleil, Aquarium, Tempête, Chaudron und L'Epée de Bois zu einer Hochburg des Theaterschaffens. Heute bietet sie ein Programm mit klassischen Werken, zeitgenössischeren Kreationen und Einführungskursen in das Theater an.
Das für nachhaltige Entwicklung sensibilisierte Arrondissement hat mit dem Maison du Zéro Déchet Orte des Austauschs und der Begegnung rund um die Themen Anti-Verschwendung, Spenden und Wiederverwertung mit der Siga-Siga - Boutique sans argent (Laden ohne Geld) eröffnet. Das Ground Control und das Café Maya Angelou sind Orte des alternativen Lebens, die sich der Ökologie, dem Öko-Bürgersinn und der Solidarität verschrieben haben und ein vielfältiges Kulturprogramm anbieten, das zum Entdecken und Teilen anregt.