Nacht / Fest

Wo feiern in Paris?

Rock, Hip-hop, Techno, House, Elektro, Select, Alternative, Jazz oder Musical... Im Folgenden haben wir die angesagtesten Locations und Partys für Sie zusammengestellt

In letzter Zeit hat der Großraum Paris beim Feiern eine unglaubliche Eigendynamik entwickelt! Ein frischer Wind weht in der Ile-de-France, die so zum Spielfeld einer neuen Generation von Nachtschwärmern geworden ist. Die Partys werden in Clubs, in den Parks und Gärten von Paris und Umgebung oder auch an ungewöhnlichen Orten wie stillgelegten Fabriken gefeiert. Das Musik- und Konzertangebot hat sich enorm aufgefächert. Wegbereiter war und ist die elektronische Musik – allen voran Techno und House – die nach wie vor die Mehrheit der Konzerte stellt. Im Folgenden haben wir die angesagtesten Locations und Partys für Sie zusammengestellt. Ob Rock, Elektro, Select, Alternative, Jazz, Chanson oder Musical … in Paris ist für jeden Geschmack etwas dabei! Die Stadt erfüllt wirklich jeden Musikwunsch.

Partyorte in ganz Paris

© Ian Riveira

In der Clubbing-Welt tut sich was! Überall in Paris entstehen neue Party-Locations. Auf zu einem kleinen Rundgang durch die Hotspots des Nachtlebens! Beginnen wir mit den Clubs, etwa dem Sacré (2. Arr.) – der Name ist eine Anspielung an den Film von Pasolini – das an die Stelle des früheren Social Club getreten ist.

Ein weiteres gutes Beispiel ist auch der Parc de la Villette mit Cabaret Sauvage und Trabendo. Abenden auch als Club genutzt wird: À la folie (19. Arr). An der Seine, im 13. Arrondissement, überlassen künftig mehrere Hausboote ihre Brücke oder ihren Laderaum dem Partyvolk. Sie heißen Petit Bain zum Beispiel. Wer kleine, alternative Partys bevorzugt, wird sich im Divan du Monde - Madame Arthur (18. Arr.) mit seinem französischen Cabarat-Ambiente ist eine Option. Oder wie wär’s mit dem revolutionären, in einem ehemaligen Minen-Bahnhof untergebrachten La Station an der Porte d‘Aubervilliers (18. Arr.)? Es wird vom Kollektiv MU verwaltet, das dort in der schönen Jahreszeit Partys, Vorführungen und Performances veranstaltet. Natürlich blicken im Moment alle wie gebannt nach Pantin im Nordosten der Hauptstadt, wo im nächsten Frühjahr das Dock B eröffnet wird. Ein neuer Ort zum Ausleben und Austauschen von Erfahrungen, ein neuer Nightlife-Hotspot, den sich niemand entgehen lassen sollte!

Lust auf Elektro?

© Unsplash Daniel Robert

Da sind Sie hier richtig: Im Großraum Paris gibt es jede Woche zahlreiche verlockende Events mit international bekannten Künstlern aus aller Welt. Außerdem seien noch genannt das Salò (2. Arr.), La Machine du Moulin Rouge (18. Arr.), das Badaboum (11. Arr.), das Le Gibus (11. Arr.), das Glazart (19. Arr.) oder auch der unangefochtene Spitzenreiter in Paris, der Rex Club (2. Arr.).

Sie feiern lieber im kleineren Kreis oder in der heimeligen Atmosphäre kleinerer Clubs? Dann sollten Sie im Le Klub (1. Arr.), im Le Serpent à plume (3. Arr.) vorbeischauen! Doch wer Party machen will, muss das nicht unbedingt in einem Club tun. In Paris und Umgebung gibt es immer mehr andere Ausgehmöglichkeiten, mehrheitlich mit Schwerpunkt Techno, an ungewöhnlichen Locations, die von Kollektiven wie La Mamie's, Sentaku, Raw, Hors Sol, Kumquat, Yoyaku, Dissidance oder 767 getragen werden. Ihr Playground sind vor allem jene Partyzonen der Ile-de-France, in denen es auch mal laut werden darf.

Jazz in Paris

© Eric LAIGNEL

Paris versteht sich als Hauptstadt des Jazz und bietet viele Möglichkeiten für Jazzfans, die gern zu ihrer Lieblingsmusik tanzen. Für sie stehen legendäre Jazztempel wie Le Petit Journal Saint-Michel (5. Arr.), Le Caveau de la Huchette (5. Arr.), Péniche Le Marcounet (5. Arr) oder Le Duc des Lombards (1. Arr.) auf dem Programm. Fündig wird man auch in den für Paris so typischen Konzert-Cafés, wie dem ** Café Laurent** (6. Arr.), wo in den 50er-Jahren das kulturelle Herz von Saint-Germain-des-Prés schlug und früher Boris Vian spielte, aber auch in Restaurants mit Live-Bühnen wie dem Bellevilloise (20. Arr.) und seinem berühmten sonntäglichen Jazz-Brunch. Genannt seien hier auch das River Café in Issy-les-Moulineaux und seine auf der Seine schwimmenden Konzerte, Le Triton, ein Vereinsrestaurant in Lilas, das zahlreiche Jazzkonzerte ausrichtet, oder auch La Dynamo de Banlieues Bleues in der ehemaligen Fabrik für Jutesäcke in Pantin …

Rock around the clock

Die zahlreichen Pariser Bars und Clubs bringen Rockmusik jeder Couleur auf die Bühne. Ob Indie, Punk, Garage, New Wave, Hard Rock oder Heavy Metal … fast jeden Abend gibt es etwas auf die Ohren und manchmal verwandeln sich die Konzerthallen nach dem Live-Auftritt auch in Tanzflächen. Maßstäbe setzen auf diesem Gebiet das In-Place Le Gibus (11. Arr.).

Der Großraum Paris ist Schauplatz für Live-Musik aller Art

© Mélanie Van Leeuwen via Unsplash

Es gibt ja nicht nur Elektro, Rock und Jazz … in Paris und Umgebung geben sich alle Musikrichtungen ein Stelldichein. Fast jeden Abend finden in der Ile-de-France Live-Auftritte statt. Hier findet jeder etwas nach seinem Geschmack: Französische Chansons werden ebenso präsentiert wie Weltmusik oder Hip-Hop … Im Laufe des Jahres bringen die Konzertsäle, aber auch die Bars und anderen kulturellen Einrichtungen ein ungemein reichhaltiges und facettenreiches Programm auf die Bühne und laden Musiker aus aller Welt, Künstler „made in France“ und auch junge Talente ein. Die legendären Bühnen von Paris sind quer über die Stadt verteilt: Le Bataclan und Le Café de la Danse befinden sich im 11. Arrondissement, sehenswert sind aber auch Le Casino de Paris (9. Arr.), La Cigale (18. Arr.), La Maroquinerie (20. Arr.) und L’Européen (17. Arr.). Unter den vielen Locations, in denen man Musik hören kann, haben sich vor allem die folgenden Etablissements einen Namen gemacht: Le Pop-Up du Label (12. Arr.), L’Olympic Café (18. Arr.), Lou Pascalou (20. Arr.), das Café La Pêche in Montreuil, Canal 93 in Bobigny und die Halle Roublot in Fontenay-sous-Bois. Das Programm entnehmen Sie bitte den Facebook-Seiten der einzelnen Locations.

LGBT+-Partys

Die Gemeinschaft der Schwulen und Lesben gehört stets zur Vorhut der Nachtschwärmer und ist damit für den derzeitigen Hype um das Pariser Nachtleben mit verantwortlich. Und natürlich sind die Partys der Gemeinschaft immer „hetero-freundlich“. Es herrscht ein offener, sehr entspannter und feierfreudiger Geist. Neben den angestammten Hotspots im Marais (wie den Bars Banana Café, The Labo, Bears’ Den gibt es auch das angesagte Rosa Bonheur: Das Rosa Bonheur Buttes-Chaumont wird im März nach Bauarbeiten neu eröffnet, und dann gibt es noch seine kleine Schwester, das Rosa Bonheur sur Seine am Seine-Ufer. Pinke Partys finden oft auch in echten In-Places statt: Das gilt für die Samstage von Gibus (11. Arr.), Le Tango (3. Arr.), das auch als „La Boîte à frissons“ („der erregende Club“) bekannt ist. In puncto Partys haben Sie die Qual der Wahl: la Madame Klaude à l’Alcazar, Barbieturix pour les filles, Bizarre Love Triangle, Menergy. Nicht zu vergessen: La Nuit des Follivores et des Crazyvores.

Alternative Feten

Ist der Großraum Paris etwa das neue Berlin? Das Phänomen der Alternativen hat sich so sehr ausgebreitet, dass sogar ein Dokumentarfilm darüber entstanden ist: „Le Renouveau“ (Die Erneuerung). Der Film ist online abrufbar und erzählt die Geschichte der neuen Kollektive im Großraum Paris, die auf partizipatorisches Feiern setzen, das fröhlich, frei und ökologisch verantwortungsvoll ablaufen und stets an neuen Orten stattfinden soll, unter Brücken, in Parks oder in Künstler-Ateliers, die über die ganze Île-de-France verstreut sind. Sie heißen La Mamie’s, Cracki, D.Ko Records, le Camion Bazar, Microclimat, Soukmachines oder auch Pardonnez-Nous … und sind über ihre jeweiligen Websites oder Facebook-Seiten leicht zu finden.

Die Kollektive organisieren Abendveranstaltungen in den Pariser Clubs. Die wahre Innovation besteht jedoch darin, dass sie Locations von Vereinen oder Aktivisten im Großraum Paris nutzen und einen interdisziplinären künstlerischen Ansatz verfolgen. Im berühmtesten besetzten Haus von Saint-Denis, Le 6B, geht jedes Wochenende zwischen Mai und Oktober ein buntgemischtes Völkchen aus und ein, das hier musiziert und tanzt und die künstlerischen Möglichkeiten der Location nutzt. Derselbe Geist erfüllt das Mains d’œuvres in Saint-Ouen, das La Villa Mais d’ici in Aubervilliers, die La Ferme du bonheur in Nanterre, das Anis Gras in Arcueil, den Hangar in Ivry-sur-Seine. In Vitry-sur-Seine befindet sich der Gare au Théâtre, eine „Fabrik für künstlerische Gegenstände aller Art“ der, wie der Name schon sagt, in einem ehemaligen renovierten Bahnhof Quartier bezogen hat, in dem nun, nach dem Vorbild der „Grande Fête du Gros Paris“ zahllose Veranstaltungen stattfinden oder das Kilowatt.
Es sei auch darauf hingewiesen, dass mit Intersquat Paris eine Plattform ins Leben gerufen wurde, auf der sich die verschiedenen besetzten Häuser der Ile-de-France austauschen können, um die Beziehungen zwischen den einzelnen Kollektiven zu stärken.

Die „Select“-Bewegung

© Le Carmen

Definitionsgemäß tanzen hier Menschen „in guter Gesellschaft“ … hier zu landen, ist mehr oder weniger schwierig, es sei denn, man gehört dazu, ist vielleicht sogar Mitglied, wie im berühmten Silencio, das sich der amerikanische Regisseur David Lynch ausgedacht hat. Korrekte Kleidung ist auch an Orten wie dem Medellin Paris (16. Arr.), dem Carmen (9. Arr.) oder dem Speakeasy (16. Arr.), Boum Boum (8. Arr). Nicht zu vergessen: die zahlreichen VIP-Nachtclubs im Pariser Westen, rund um die Champs-Élysées, etwa im 8. Arrondissement der Hauptstadt: Matignon, Chez Raspoutine, Maxim's, Manko oder L'Arc.

Outdoor und Familie

© Glazart

Bei vielen Locations gibt es einen Innen- und einen Außenbereich. Nicht selten beginnen die Feten schon gegen Mittag. In den Frühlingsmonaten stürmt ein verkleidetes und schillerndes Publikum die Innenhöfe, Terrassen oder künstlichen Strände, oft mit Kindern, die in der Sonne spielen.

Eher kneipenmäßig geht es im Rosa Bonheur im Park Buttes-Chaumont (19. Arr.) zu, sowie im Rosa Bonheur sur Seine (7. Arr.) oder auch in La Guinguette de l’île du Martin-pêcheur in Champigny-sur-Marne oder auch bei der **reisenden Kultur-Peniche Le Barboteur, die zwischen Paris 19e, Pantin und Bobigny verkehrt.

Auch erwähnenswert ist das Glazart, dessen LaPlage ganz Paris begeistert, oder auch La Clairière und das Chalet des Iles (im Bois de Boulogne). Übrigens verwandeln sich die Parks von Paris und Umgebung zuweilen in Festival-Stätten. La Dynamicale hat sich zum Beispiel den Parc Jean-Moulin in Bagnolet ausgesucht und veranstaltet dort ein zweitätiges Festival. Weitere Informationen erhalten Sie auf den Websites dieser Örtlichkeiten und Kollektive.

Und im Sommer dürfen Sie L’Été du Canal keinesfalls verpassen, dessen reichhaltiges und vielfältiges Programm den Canal de l’Ourcq zwei Monate lang mit Leben erfüllt: Bootsfahrten mit Festen und musikalischer Untermalung, Spaziergänge, Volksfeste, Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen, ein Rundgang durch urbane Kunst, Jachthäfen, Familienaktivitäten etc. – ein wahres Fest, das jeden Tag geöffnet hat!