Neben den Museen bieten auch die Galerien für zeitgenössische Kunst das ganze Jahr über Ausstellungen an! Vom Marais bis Belleville und Saint-Germain-des-Prés sowie im Nordosten der Region Ile-de-France gibt es zahlreiche Kunstgalerien in der Stadt, die dem Besucher die Möglichkeit bieten, die aktuelle Kunstszene zu entdecken. Zeitgenössische Kunst, moderne Kunst, Street Art... es ist für jeden etwas dabei. Der Eintritt ist frei und das Programm wird ständig erneuert. Eine hervorragende Möglichkeit, neue Talente zu entdecken und möglicherweise eine Sammlung anzulegen!
© Ansgar
Die angesagtesten Galerien haben ihr Hauptquartier im Marais und im Haut Marais (Eingeweihte nennen ihn auch „NoMa“, als Abkürzung für „North Marais“) aufgeschlagen. Hinter dem Centre Pompidou befindet sich seit 1972 die Galerie Daniel Templon, mittlerweile eine Institution. Der Galerist ist ein erstklassiger Talentscout. So war er einer der Ersten, die Andy Warhol ausstellten. „Chez Daniel“ sind die Arbeiten renommierter internationaler Künstler wie David LaChapelle oder Jan Fabre ebenso zu sehen, wie die Stars der französischen Szene, zum Beispiel Pierre et Gilles, Arman oder Gérard Garouste.
Der Österreicher Thaddaeus Ropac, dessen Hauptgalerie sich in Salzburg befindet, stellt in seiner Pariser Filiale ebenfalls die Größten der Kunstwelt aus, beispielsweise Gilbert & George oder Joseph Beuys. Nur wenige Schritte von der Rue du Temple entfernt widmet sich die Amerikanerin Marian Goodman den Nachfolgern der Pop und Minimal Art und ist vor allem für die Ausstellung der Werke von Gerhard Richter und Jeff Wall verantwortlich.
Vor seinem Umzug in eine herrliche Privatresidenz in der Rue de Turenne machte Emmanuel Perrotin seine Anfänge in der Rue Louise Weiss. Er gilt mittlerweile als einer der bekanntesten Galeristen und hat zukünftige Stars wie Takashi Murakami entdeckt. Zu den großen Namen der Branche gehört ebenfalls Karsten Greve, zu dessen Referenzen Kunstlegenden wie Jean Dubuffet, Willem de Kooning, Louise Bourgeois und Pierre Soulages gehören. Zu nennen sind ebenfalls die Galeristen Chantal Crousel oder Michel Rein.
Andere Orte sind ebenfalls einen Abstecher wert: Semiose, Galerie Olivier Castaing - Team School Gallery, Nathalie Obadia,Eric Dupont, Jousse Entreprise… Auf Liebhaber der Fotografie wartet die Polka Galerie.
Vor allem im 3. Arrondissement erfreuen die zahlreichen Galerien für zeitgenössische Kunst die Kunstliebhaber: die Galerie Martine Aboucaya, die Galerie Christian Berst, die auf Art Brut spezialisiert ist, die Galerie Campoli Crespi, die Galerie Papillon, die Galerie Mor Charpentier...
© Galerie Got
In Saint-Germain-des-Prés machen primitive Künste und Antiquitäten einen großen Teil des Stadtbildes aus. Rund um die Rue de la Seine stößt man jedoch auch auf wichtige Galerien moderner und zeitgenössischer Kunst. Die Galerie Georges-Philippe et Nathalie Vallois hat einen hervorragenden Riecher für Talente: seit den 90er Jahren unterstützt sie französische Künstler wie Alain Bublex und Gilles Barbier und die Bewegung des Neuen Realismus oder die kalifornische Kunstszene, wie den umstrittenen Paul McCarthy. Im Jahr 2014 schuf er das Werk Tree, einen aufblasbaren Baum, der auf der Place Vendôme.
Eine weitere wichtige Persönlichkeit in Saint-Germain ist der Galerist Kamel Mennour, der sich in der Rue Saint-André-des-Arts niedergelassen hat. Er stellte schon sehr früh David LaChapelle und Larry Clark aus. Dank seines tollen Gespürs stellte er bereits sehr früh David LaChapelle und Larry Clark aus. Zu seinen bedeutendsten Künstlern gehören Anish Kapoor, Martin Parr, Huang Yong Ping… Drei weitere Galerien von Kamel Mennour befinden sich in Paris: zwei in der Rue du Pont de Lodi und eine in der Avenue Matignon. Gehobenes Design finden Sie bei Kréo in der Rue Dauphine. Seine Glanzleistung: die Starthilfe für den Stardesigner Marc Newson, der auf der ganzen Welt für die runden Formen seines Embryo Chair bekannt ist. Auf dem Programm stehen außerdem die Brüder Ronan und Erwan Bouroullec sowie Martin Szekely oder Olivier Gagnère…
Frédéric Got besitzt drei Galerien in Paris (rue Saint-Louis en l'Île und rue de Seine), in denen Gemälde, Skulpturen und Fotografien zeitgenössischer Künstler (Gonzalez Bravo, Rémi Bourquin, Stallman, Patrick Rubinstein, Jacques Le Bescond, Carlos Mata, Quentin Garel, Harry Benson, Steve McCurry, Denis Felix...) präsentiert werden.
© Paris je t'aime
Es war einmal die Rue Louise Weiss … Diese legendäre Straße am linken Seineufer liegt im 13. Arrondissement. In den späten 90er Jahren trug sie ihren Teil zur Entwicklung zahlreicher Galeristen bei, die zu den großen Namen von heute geworden sind: Emmanuel Perrotin, Jennifer Flay, Jousse Entreprise… Auch wenn einige Galerien ins Marais umgezogen sind, hat beispielsweise die Galerie Triple V noch immer ihre Adresse in der Rue Louise Weiss und bietet ein innovatives und leidenschaftliches Programm.
Im 13. Arrondissement gibt es weitere Galerien wie die Galerie Laurent Godin, in der auf 500 m² Gemälde, Skulpturen und Installationen zeitgenössischer Kunst ausgestellt werden. Zu den vertretenen Künstlern gehören Wang Du, Alain Séchas und Marc Couturier. Nicht zu vergessen das an der Seine gelegene Kunstzentrum Quai de la Photo: ein zeitgenössischer Ort, der auf einer Fläche von 1000 m² kostenlose Fotoausstellungen anbietet.
© Andrrew Phelps
Der Nordosten schläft nicht! In den 2000er Jahren wurde die Landkarte der zeitgenössischen Kunst neu gezeichnet. Damals wurden zahlreiche Galerien mit einem Schwerpunkt auf aufstrebenden zeitgenössischen Werken in einer Gegend gegründet, die bis dato in Sachen Kunst nur wenig zu bieten hatte : Belleville und Umgebung. Inzwischen ist dieses Viertel zu einem regelrechten Kunstlabor für mutige und innovative Galeristen geworden. Zu den „historischen“ Galerien gehört Bugada & Cargnel (ehemals Cosmic Galerie), die den Ball 2002 ins Rollen brachte gefolgt wurde und dann von Marcelle Alix, der Galerie Balice Hertling (eine weitere Adresse im 3. Arrondissement) und dem Loft 19 von Suzanne Tarasieve (eine weitere Adresse im 3. Arrondissement). Seitdem haben sich einige junge Talente oder bewährte Galerien im Nordosten der Hauptstadt niedergelassen, von Belleville über Buttes-Chaumont bis zu Porte de Bagnolet, zum Beispiel die Galerie Crèvecoeur, die Galerie Samy Abraham, die Galerie Emmanuel Herve, die Galerie Magnin-A auf dem Boulevard Richard Lenoir, die Galerie Salle Principale in der Rue de Thionville, die Galerie Sultana in der Rue Ramponeau und die Galerie Anne de Villepoix in der Rue du Moulin Joly.
Und weil die Kunst nun einmal ihren Platz braucht, haben sich einige große Akteure der Branche aus dem Zentrum zurückgezogen, um im Nordosten von Paris ihre Monumentalwerke ausstellen zu können. So eröffnete der österreichische Galerist Thaddaeus Ropac 2012 eine zweite Galerie in einer ehemaligen Kesselfabrik in Pantin. Der international renommierte Kunsthändler Larry Gagosian hat sich unterdessen in einem vom Architekten Jean Nouvel umgebauten Hangar des ehemaligen Flughafens Le Bourget eingerichtet.
In Romainville, im Departement Seine-Saint-Denis - einem sehr dynamischen Kunstbezirk - ist die Galerie In Situ - Fabienne Leclerc (früher in der Rue Louise Weiss) mit anderen Galerien wie Air de Paris, Jocelyn Wolff, Vincent Sator... verbunden, um junge französische und internationale Künstler zu fördern. Dieses Kulturviertel befindet sich innerhalb der Fiminco-Stiftung. Diese Stiftung ist in einer ehemaligen Industriebrache untergebracht und widmet ihre großartigen und ungewöhnlichen Räume dem zeitgenössischen Schaffen in all seinen Formen, indem sie zahlreiche Künstler unterstützt.
Im dynamischen Nordosten von Paris können Sie die Drink & Paint Workshops der Galerie Wawi entdecken. Malen Sie in einem musikalischen Ambiente mit einem Künstler, während Sie Wein probieren, und erleben Sie einen unvergesslichen Abend.
Viele Pariser Galerien für zeitgenössische Kunst sind im Führer Paris Gallery Map verzeichnet. Die Galerien sind in alphabetischer Reihenfolge und nach Stadtteilen geordnet (Belleville & Nordost, Le Marais, Matignon und Saint-Germain). Zu jeder Galerie gibt es ein erläuterndes Blatt. Außerdem steht eine interaktive Karte zur Verfügung, um sie zu lokalisieren. Um jede Woche über aktuelle und bevorstehende Ausstellungen und Eröffnungen informiert zu werden, finden Sie in den Rubriken What’s on this week und Openings & events das vollständige und detaillierte Programm der Galerien für zeitgenössische Kunst in Paris.