Vom Markt Saint-Pierre bis zum Place des Abbesses geht es auf Entdeckungsreise durch den berühmten Montmartre-Hügel. Man klettert auf das Sacré-Cœur, bevor man wieder hinunter in das hübsche Viertel Les Abbesses geht. Ein Dorfviertel mit gepflasterten Straßen, voller Geheimnisse und versteckter Ecken.
1/ Der Marché Saint-Pierre
Nur wenige Schritte vom weltoffenen Viertel Barbès entfernt, liegt der Markt Saint-Pierre, der allen Couturiers der Hauptstadt, aber auch Dekorateuren und Designern bekannt ist. Es ist nämlich der größte Stoffmarkt von Paris (oder sogar der Welt) mit diesen Gechäften die Stoffrollen und Gardinen in allen Farben und Materialien (Baumwolle, Seide, Wolle für Kleidung, Samt, Toile de Jouy und Damast für Möbel) gewidmet sind. Der Stoff wird dort als Meterware verkauft. Die Verkäufer halten ein Maßband und eine Schere in der Hand und sind stets bereit, den gewünschten Stoff zuzuschneiden.
Marché Saint-Pierre - rues d'Orsel, Charles Nodier, Livingstone, Seveste, Pierre Picard und place Saint-Pierre, Paris 18e , Paris 18. Arr.
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2/ Die Halle Saint-Pierre
Gegenüber dem Markt fällt dem Spaziergänger ein hübsches Backsteingebäude auf. Es handelt sich um die Halle Saint-Pierre. Diese ehemalige Markthalle, die 1868 von einem Schüler Baltards erbaut wurde, diente verschiedenen Zwecken. Im Jahr 1986 wurde sie zu einem Ausstellungsort, der der Art Brut und der Art Singulier gewidmet ist. Im Inneren befinden sich außerdem ein Buchladen und ein Café.
Halle Saint-Pierre - 2 rue Ronsard, Paris 18. Arr.
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3/ Der Square Louise Michel und die Standseilbahn von Montmartre
Wenn Sie die Halle Saint-Pierre umrunden, gelangen Sie auf den Place Saint-Pierre, den Eingang zum Square Louise Michel. Mit der Brasserie Le Ronsard im Rücken genießt man einen herrlichen Blick auf die Basilika Sacré-Cœur. Der Square passt sich durch mehrere Ebenen an den Hügel der Butte an. Eine große Rasenfläche zwischen den Treppenaufgängen mündet in den großen Fontänenbrunnen Paul Gasq. Rund herum führen Spazierwege an prachtvollen hundertjährigen Bäumen vorbei. Die Seilbahn von Montmartre kann mit einem Metroticket genutzt werden – so erreichen Sie Sacré Cœur und den Square Nadar ganz mühelos. Die sportlicheren Besucher erklimmen die Butte über die Treppen des Square Louise Michel oder die 222 Stufen der Rue Foyatier.
Wussten Sie das? Die Rue Foyatier besteht ausschließlich aus Treppen, die bis zur Spitze des Hügels hinaufführen. Diese malerische Straße, die untrennbar mit Montmartre verbunden ist, ist eine der wenigen Straßen in der Hauptstadt, die keine Einwohner hat.
Square Louise Michel - 6 place Saint-Pierre, Paris 18. Arr.
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Square Nadar - 2 rue Saint-Eleuthère, Paris 18. Arr.
Funiculaire de Montmartre - Rue Foyatier, Paris 18. Arr.
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4/ Die Arènes de Montmartre
Die Arena von Montmartre sieht zwar aus wie ein gallo-römisches Bauwerk, stammt aber nicht aus dieser Zeit. Tatsächlich wurde dieses kleine steinerne Amphitheater 1941 als Veranstaltungsort für kulturelle Freiluftveranstaltungen errichtet. Der Garten der Arena von Montmartre ist übrigens nur während dieser Veranstaltungen zugänglich. Man geht an ihm entlang, wenn man die Rue Chappe hinaufgeht, die parallel zur Rue Foyatier verläuft.
Jardin des Arènes de Montmartre - 25 rue Chappe, Paris 18. Arr.
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5/ Die Basilika Sacré-Cœur
Als wichtiger Ort der Anbetung wurde Montmartre nach den Ereignissen der Kommune (1871) als Standort für die Basilika Sacré-Cœur ausgewählt. Der Bau begann 1875 und dauerte mehr als ein halbes Jahrhundert. Seine offizielle Fertigstellung war im Jahr 1923. Heute ist die Basilika eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Das Gebäude gleicht keinem anderen: weiße Farbe, eine Höhe von 83 m, eine riesige zweistöckige Vorhalle, fünf Kuppeln (eine große runde Kuppel, die von vier kleineren umgeben ist) und ein Glockenturm, der die größte Glocke Frankreichs (19 Tonnen) beherbergt. Das Innere ist mit dem größten Mosaik Frankreichs geschmückt. Die Krypta und die Kuppel können ebenfalls besichtigt werden. Die Basilika Sacré-Cœur ist ein Wahrzeichen von Paris und kann jeden Tag kostenlos besichtigt werden. Ihr Vorplatz ist jedoch ebenso berühmt für die einzigartige Aussicht, die er auf die Stadt bietet.
Wussten Sie das? Montmartre ist seit der gallo-römischen Zeit ein Ort der Verehrung. Das Viertel soll seinen Namen vom Mont des Martyrs erhalten haben, wie die Anhöhe früher genannt wurde.
Basilique du Sacré-Cœur de Montmartre - Parvis du Sacré-Cœur - 35 rue du Chevalier de la Barre, Paris 18. Arr.
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6/ Der Place du Tertre
Vom Vorplatz der Basilika Sacré-Cœur sind es nur wenige Meter bis zum berühmtesten Platz von Montmartre, dem Place du Tertre. Bereits im 19. Jahrhundert wurde dieser kleine öffentliche Platz im Herzen von Montmartre von den Künstlern des Viertels frequentiert. Die Tradition wird heute mit fast 300 Malern und Porträtmalern fortgesetzt, die sich jeden Tag abwechseln, um Ihnen ihre Werke zu präsentieren oder Sie zu porträtieren. Ein schönes Souvenir, das man aus Paris mit nach Hause nehmen kann. Die Atmosphäre ist dörflich und es ist sehr angenehm, sich in einem der Restaurants auf dem Platz niederzulassen.
Wussten Sie das? Das Viertel Montmartre hat schon immer Künstler angezogen und es gibt sehr viele, die dort gelebt haben: Pablo Picasso, Vincent Van Gogh, Auguste Renoir, Claude Monet, Emile Zola, Jacques Prévert, Jean Cocteau, Edith Piaf und viele andere.
Place du Tertre, Paris 18. Arr.
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7/ Dali Paris
Wenn Sie der Beschilderung zum Dalí-Museum Paris folgen, müssen Sie den Place du Calvaire überqueren , einen gepflasterten Platz, auf dem ein großes Haus thront, dessen Eingangstür im Jugendstil auffällt. Es handelt sich um das Neumont-Haus, das 1905 von dem Maler Maurice Neumont erbaut wurde. Der Place du Calvaire mündet also in das Dalí-Museum Paris, einen Ausstellungsraum, der dem berühmtesten katalanischen Maler gewidmet ist. Mehr als 300 Werke von Salvador Dalí (Gemälde, Skulpturen, Drucke, Objekte und Möbel) aus der Privatsammlung des Galeristen und Sammlers Beniamino Levi werden hier ausgestellt.
Dalí Paris - 11 rue Poulbot, Paris 18. Arr.
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8/ Das Museum von Montmartre
Die Nummer 12 der Rue Cortot ist das älteste Haus von Montmartre. Hier lebte auch der Maler Auguste Renoir und malte einige seiner Meisterwerke, darunter „Le Bal du moulin de la Galette“ oder „La Balançoire“ (zu sehen im Musée d'Orsay). In diesen ehemaligen Ateliers, die auch Raoul Dufy und Maurice Utrillo kannten, erzählt das Musée de Montmartre die Geschichte des Viertels und seine außergewöhnliche künstlerische Blütezeit. Hinter dem Museum bieten die eleganten Renoir-Gärten einen wunderschönen Blick auf die Weinberge des Clos Montmartre. Man liebt es, nach dem Besuch des Museums in diesen Gärten spazieren zu gehen und auf der Sonnenterrasse des Café Renoir einen Drink zu nehmen.
Musée de Montmartre - Jardins Renoir - 12 rue Cortot, Paris 18. Arr.
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9/ Der wilde Saint-Vincent-Garten
Dieses kleine Stück wilde Natur ist ziemlich einzigartig in Paris. Auf einer Fläche von 2.000 m² mit efeubewachsenen Bäumen und Sträuchern, einem Teich und einem üppigen Ökosystem kann sich die Vegetation frei entfalten. Der wilde Garten Saint-Vincent ist vom 1. April bis zum 31. Oktober nur im Rahmen von Führungen zugänglich.
Jardin sauvage Saint-Vincent - 17 rue Saint-Vincent, Paris 18. Arr.
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10/ Au Lapin Agile und das Maison Rose
Die unverkennbaren, farbenfrohen Fassaden von Au Lapin Agile und La Maison Rose sind ein fester Bestandteil der Kulisse von Montmartre. Sie werden heute viel fotografiert und gehören zu den Orten, die die Geschichte von Montmartre geprägt haben. Viele Künstler - Paul Verlaine, Auguste Renoir, Amedeo Modigliani, Guillaume Apollinaire, Guy de Maupassant, Pablo Picasso - besuchten das Lapin Agile, eines der ältesten noch bestehenden Kabaretts in der Hauptstadt. Dasselbe gilt für das Maison Rose, in dem Laure Germaine Gargallo, Modell und Ehefrau des Malers Ramon Pichot - und Freundin von Picasso - Anfang des 20. Jahrhunderts eine Kantine eröffnete. Hier essen unter anderem Albert Camus, Suzanne Valadon und Maurice Utrillo. Dieser gastfreundliche und kreative Nachbarschaftstisch, der lokale Produkte bevorzugt, verwöhnt weiterhin Montmartrebewohner, Pariser und Besucher.
Au Lapin Agile - 22 rue des Saules, Paris 18. Arr.
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La Maison Rose - 2 rue de l’Abreuvoir, Paris 18. Arr.
11/ Le Clos Montmartre - Weinberg von Montmartre
Montmartre ist ein Weinanbaugebiet! Der Clos Montmartre - so sein offizieller Name - mit seinen etwa 2000 Rebstöcken, die man an der Ecke der Rue des Saules und der Rue Saint-Vincent sieht, ergibt jedes Jahr ein paar tausend der begehrten Flaschen. Jedes Jahr im Oktober wird am Fuße des Sacré-Cœur ein großes Fest zur Feier der Vendanges de Montmartre veranstaltet.
Clos Montmartre - Vigne de Montmartre - Rue des Saules, Paris 18. Arr.
Mehr Infos über: Clos Montmartre - Vigne de Montmartre
12/ Das Haus von Dalida
Bei einem Spaziergang durch Montmartre darf ein Halt in der Rue d'Orchampt 11 bis nicht fehlen. Die Sängerin und Schauspielerin Dalida lebte ab 1962 in diesem Haus und starb dort am 3. Mai 1987. Die berühmte französisch-italienisch-ägyptische Künstlerin ist eine der Ikonen des Montmartre. Ein Stück weiter entdeckt man einen entzückenden gepflasterten Platz, der seinen Namen trägt, und eine Bronzebüste des Bildhauers Alain Aslan. Etwas weiter unten, auf dem Friedhof von Montmartre, ist das Grab der Sängerin nicht zu übersehen!
Wussten Sie das? Das Haus in der Rue d'Orchampt 11 bis ist berühmt für andere Persönlichkeiten, die es bewohnt haben. Dies gilt insbesondere für den Schriftsteller Louis-Ferdinand Céline während des Zweiten Weltkriegs.
Haus von Dalida - 11 re d'Orchampt, Paris 18. Arr.
12/ Le Moulin de la Galette
in weiteres unumgängliches Symbol des Montmartre ist die Moulin de la Galette, die ebenfalls ein wichtiger Ort für Feste und künstlerischen Austausch war. Große Maler wie Auguste Renoir und Vincent Van Gogh haben ihn in ihren Werken verewigt. Der Bal du moulin de la Galette von Auguste Renoir befindet sich im Musée d'Orsay in Paris. Die Ölgemälde aus der Serie Le Moulin de la Galette von Vincent van Gogh sind über große Museen auf der ganzen Welt verteilt (Chicago, Tokio, Berlin, Buenos Aires...). Die Mühle kann nicht besichtigt werden, aber man kann sich ihr nähern, indem man im gleichnamigen Restaurant am Fuße des Denkmals einkehrt.
Le Moulin de la Galette - 75-77 rue Lepic, Paris 18. Arr.
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Le Moulin de la Galette (Restaurant) - 83 rue Lepic, Paris 18. Arr.
Mehr Infos über: Le Moulin de la Galette
14/ Die Avenue Junot und die Villa Léandre
Paris ist reich an versteckten und ungewöhnlichen kleinen Straßen, unauffälligen Sackgassen und privaten Alleen, hinter denen sich in der Regel elegante Häuser und eine reiche Vegetation verbergen. Dies gilt zum Beispiel für den Square Montsouris im 14. und die Cité des fleurs im 17. Arrondissement. Aber Montmartre hat auch eine versteckte Straße: die Villa Léandre. Sie ist über die sehr diskrete Avenue Junot erreichbar. Letztere ist berühmt für ihre Künstlerateliers und hübschen bürgerlichen Häuser. In der Avenue Nr. 15 kann man das unglaubliche Haus des dadaistischen Dichters Tristan Tzara bewundern.
Avenue Junot et villa Léandre, Paris 18. Arr.
15 / Der Friedhof von Montmartre
Um einen Eindruck von der Geschichte von Montmartre und seinem kulturellen und künstlerischen Treiben in Vergangenheit und Gegenwart zu bekommen, kann man auch durch die Alleen seines großen Friedhofs streifen. Mit seinen 20 000 Gräbern, die auf beiden Seiten der Rue Caulaincourt verteilt sind, ist der Friedhof von Montmartre stolz darauf, große Namen der französischen Geschichte für die Ewigkeit zu beherbergen. Künstler (Schauspieler, Maler, Musiker, Komponisten, Autoren und Regisseure, Opernstars), aber auch Militärs und Politiker, Architekten, Mathematiker, Physiker, Historiker oder Chirurgen liegen hier begraben. Zu den berühmtesten zählen die Gräber von Edgar Degas, Gustave Moreau, Hector Berlioz, Sacha Guitry, Georges Feydeau, Stendhal, Théophile Gautier und Alfred de Vigny. Ein schönes Grabdenkmal ehrt Émile Zola, dessen Asche im Pantheon liegt. Nicht zu vergessen das flamboyante Grab von Dalida, wo eine lebensgroße Statue der Sängerin, umgeben von einer großen Sonne, auf den Montmartre-Hügel blickt.
Cimetière de Montmartre - 20 avenue Rachel, Paris 18. Arr.
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16/ Die Wand der Je t'aime
Die Stadt der Liebenden hat natürlich auch ihre Je t'aime-Mauer. Dieses süße Projekt des Künstlers Frédéric Baron - der den in über 300 verschiedenen Sprachen und Dialekten geschriebenen Ausdruck Je t'aime gesammelt hat - ist im Square Jehan Rictus auf dem Place des Abbesses zu entdecken. Begleitet von einer Kalligraphin und einem Spezialisten für bemalte Wände konnte Frédéric Baron sein Werk auf einer 40 m² großen Wand zum Leben erwecken.
Mur des je t'aime - Square Jehan Rictus, Paris 18. Arr.
Mehr Infos über: Je t'aime-Mauer
Square Jehan Rictus - 14 place des Abbesses, Paris 18. Arr.
17/ Der Place des Abbesses
Der ideale Ort, um nach Pariser Art zu leben! Die Terrassen der Cafés am Place des Abbesses blicken auf die Kirche Saint-Jean de Montmartre, die wegen ihrer Fassade aus orangefarbenem Ziegelstein im Jugendstil auch Notre-Dame-des-Briques genannt wird. In einem der Cafés lässt sich der hübsche Place des Abbesses am besten genießen. Es ist übrigens ein Tummelplatz des für die Hauptstadt typischen Stadtmobiliars: Wallace-Brunnen, Metroeingang im Jugendstil (von Hector Guimard selbst entworfen), Zeitungskiosk, öffentliche Bänke, Straßenlaternen und ein Karussell. Eine ideale visuelle Erinnerung, die den Spaziergang auf dem Montmartre-Hügel abschließt.
Wussten Sie das? Die Metrostation Abbesses, deren Eingang sich auf dem Platz befindet, ist die tiefste Station in Paris. Ihre Bahnsteige befinden sich nämlich 36 Meter unter der Erde. Um sie zu erreichen, muss man eine lange, mit Fresken geschmückte Wendeltreppe hinuntersteigen. Weniger sportliche Menschen nehmen lieber einen der Aufzüge!
Place des Abbesses, Paris 18. Arr.
Mehr Infos über: Place des Abbesses
Eglise Saint-Jean de Montmartre - 19 rue des Abbesses, Paris 18. Arr.